Patrick Köppchen beim Torjubel
Foto: ISPFD
"Der Norden sind wir", mit diesem Kampagnen-Motto geht Hamburg bekanntlich in die neue DEL-Spielzeit. Am ersten Wochenende unterstrichen die Freezers gleich einmal, dass sie diesmal im Konzert der Großen mitmischen wollen. 6:0 Punkte, 8:3 Tore und im ersten Heimmatch der Saison über 10.000 Fans angelockt. "Das war perfekt. Besser hätte man es sich nicht vorstellen können, sagt deshalb auch Sportdirektor Stéphane Richer.
Aufatmen können aber nicht nur die Fans und die Verantwortlichen in der Hansestadt, auch im Ligabüro in Köln wird man die Auftakterfolge der Freezers mit Wohlwollen registriert haben. Grund: Der Club steht bekanntlich zum Verkauf und ein Verlust der Freezers würde das ohnehin angekratzte Image der Liga schädigen. Doch mit Erfolgen auf dem Eis können die Hanseaten beste Eigenwerbung betreiben und damit ihren Martkwert steigern. Auch aus diesem Grund warnt Stéphane Richer angesichts der Tabellenführung vor Überheblichkeit. "Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Jeder weiß, dass es in dieser Liga schnell in die andere Richtung gehen kann. Am Wochenende geht es wieder bei Null los, ausruhen kommt also nicht in Frage."
So richtig in Fahrt und heiß auf Eis sind offenbar auch die Fans der Deutschen Eishockey Liga: Insgesamt 83.471 Zuschauer (das entspricht einem Durchschnitt von 5.962 Besuchern) passierten am ersten Wochenende die Stadiontore. Diese sahen allerdings verhältnismäßig wenig Tore (62 in 14 Spielen). Dies lag aber nicht unbedingt an der mangelnden Chancenauswertung, sondern an ausgezeichneten Torhüter-Leistungen. Davon profitierte nicht nur "Geheimfavorit" Ingolstadt mit einem überragenden Ian Gordon, sondern auch Iserlohn. Die neue Nummer eins der Roosters, Sebastien Caron, kassierte in den Partien gegen Hannover und Augsburg gerade mal zwei Gegentore und verhalf seinem Team somit zum Traumstart in die neue Spielzeit.
Apropos Torhüter: Ein Trainer wie Harold Kreis in Mannheim kann sich glücklich schätzen, dass er mit Fred Brathwaite und Felix Brückmann gleich zwei Hochkaräter in seinen Reihen hat. Dem jungen Brückmann gab Kreis am Sonntag sogar im ersten Heimspiel (3:1-Erfolg über Krefeld) das Vertrauen. Nach dem Match wurde Kreis dann gefragt, warum er nicht seinen im letzten Jahr überragenden Stammgoalie eingesetzt hat: "Ich sehe aktuell Freddy etwas schlechter als im vergangenen Jahr - also bei 110 Prozent", sagte Kreis und konnte sich dabei ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen.
Wolfgang Karl