"So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nie erlebt. Unglaublich." Straubings Trainer Dan Ratushny konnte nach der Partie am Montag abend gegen Düsseldorf nur mit dem Kopf schütteln und war fassungslos. Doch was war passiert?
Die Gastgeber steuerten einem 2:1-Erfolg entgegen, als gut zwei Minuten vor dem Ende DEG-Verteidiger Andy Hedlund von der Mittellinie abzog. Straubings Keeper Barry Brust fuhr die Fanghand aus - und der Puck war drin. Fehlgriff, kapitaler Torwartfehler - so dachten die meisten der gut 4.000 Besucher im Stadion. Doch dem war nicht so, vielmehr sorgte eine Lücke im Fanghandschuh für den glücklichen Ausgleich. Vergleichbar mit den Saiten eines Tennisschlägers gibt es auch im Netz des Fanghandschuhs senkrechte und waagrechte Verstrebungen. Und eine waagrechte Verstrebung war nach unten gerutscht und machte so die Lücke für den Puck frei.
"So ein unglaublicher Mist. Ich bin dermaßen sauer", war Brust noch lange nach der Partie geladen. "Das ist unfassbar, dass so etwas passieren kann." Brust spielte in den ersten Partien der Saison mit seiner alten Ausrüstung der vergangenen Saison, wechselte erst vor einer Woche. Doch der neue Fanghandschuh - wie bei allen DEL-Akteuren eine spezielle Profi-Anfertigung für den Spieler - wurde nicht rechtzeitig fertig, so dass Brust zuletzt sozusagen mit einem "Handschuh von der Stange" im Tor stand. Den feuerte Brust nach dem Missgeschick wutentbrannt in Richtung Kabinengang und zog sich wieder den alten Vorjahres-Handschuh über. Mit dem gelang dann immerhin in der Verlängerung noch der Zusatzpunkt.
Tobias Welck