Stefan Wagner
Foto: Matthias
Stefan Wagner hat derzeit stressige Tage zu bestehen. Erst musste der Manager der SERC Wild Wings Trainer Axel Kammerer die bittere Nachricht seiner Beurlaubung verkünden und nun steht die nicht minder einfache Suche nach einem neuen Coach auf dem Programm.
Herr Wagner, können Sie noch einmal erläutern, was letztendlich doch zum Aus von Axel Kammerer geführt hat?
Stefan Wagner: "In ganz langen Gesprächen mit den Geschäftsführern sind wir am Montag gemeinsam zu der Erkenntnis gekommen, dass es Maßnahmen bedarf, um der Mannschaft neue Impulse zu geben. Der Saisonstart war für uns alle - auch für Axel Kammerer - unerklärlich. Auch das Auftreten über weite Strecken in Hannover war dann sicher ausschlaggebend. Natürlich gibt es dafür mit dem frühen Gegentor nach 38 Sekunden auch Erklärungen. Aber auch im Hinblick der Entwicklung in der letzten Saison hat man sich dann zu diesem Schritt entschlossen."
Nach welcher Art von Trainer suchen Sie nun?
Wagner: "Es muss jemand sein, der mit einer erfahrenen Mannschaft umgehen kann. Er muss seine Ideen einbringen. Und - so abgedroschen das vielleicht klingt - er muss den Erfolg zurückbringen."
Die Nationalität ist dabei egal?
Wagner: "Es muss der richtige Mann sein. Man kann sagen, dass wir weltweit auf der Suche sind."
Sie haben auch bereits von der Suche nach einem Konzept-Trainer gesprochen.
Wagner: "Ich weiß nicht, ob ich diese Aussage wortwörtlich so getroffen habe. Der Trainer muss den Glauben an das System zurückbringen - so war das gemeint. Er muss der Mannschaft wieder den Glauben und Selbstvertrauen vermitteln. Eishockey spielen können die alle und wir haben auch immer noch Vertrauen in die Mannschaft. Wir sind ja nicht umsonst von allen - auch der Fachpresse - zum Titelkandidaten erkoren worden. Es liegt momentan am Selbstvertrauen und am Glaube an sich selbst und das System."
Kann man das als indirekte Kritik an Axel Kammerer und seinem System verstehen?
Wagner: "Nein, aber natürlich kann man bei Misserfolg das immer so interpretieren. Wir wurden gerade in der Vorbereitung für unser System sehr gelobt. Es war diese Saison ein sehr attraktives System. Und auf einmal hat es nicht mehr funktioniert."
Bis wann wollen Sie einen neuen Trainer präsentieren?
Wagner: "Wir sind jetzt erstmal froh, dass ein so hervorragender Mann wie Toni Raubal da ist. Wir wollen uns nicht unter Druck setzen lassen bei einer Entscheidung und Toni gibt uns diese Möglichkeit. Und er selbst hat sich diese Chance auch verdient. Wir werden jetzt niemanden holen, von dem wir nicht hundertprozentig überzeugt sind."
Das heißt, am Wochenende ist definitiv noch kein neuer Mann da?
Wagner: "In diesem Geschäft kann man nie etwas definitiv sagen. Aber momentan gehe ich davon aus, dass Toni das Team am Freitag in Weißwasser coachen wird."
Tobias Welck