Die Zeichen stehen auf Trennung: Felix Schütz ist in Ingolstadt in Ungnade gefallen. Foto: City-Press
Das können die Panther eigentlich gar nicht gebrauchen: Ausgerechnet vor dem heutigen Spitzenspiel gegen den Tabellendritten Berlin ist der Streit zwischen Nationalspieler Felix Schütz und Trainer Rich Chernomaz eskaliert. "Ich habe ihm gesagt, dass er zu Hause bleiben und nachdenken soll", sagte Chernomaz dem Donaukurier. Schon am Dienstag im Heimspiel gegen Nürnberg ließ der ERC-Coach den Nationalspieler zwei Drittel lang auf der Bank schmoren. Wie schon im Vorjahr wird Schütz mangelnder Ehrgeiz und Einsatz vorgeworfen, auch im Training soll er schon gefehlt haben.
Beim Pressegespräch unter der Woche fiel ERC-Sportdirektor Jim Boni seinem Trainer mehrmals ins Wort ("Sag lieber nichts dazu"), später äußerte sich aber auch Boni zweideutig. "Schütz hat einen Vertrag bei uns. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Aber ich weiß nicht, was in einer Woche ist", so der Manager gegenüber dem Donaukurier. Wesentlich konkreter äußerte sich Stefan Metz, der Berater von Felix Schütz. "Die Zeichen stehen auf Trennung, Interessenten für Felix gibt es." Wie schon im Sommer gelten die Kölner Haie und damit Ex-Bundestrainer Uwe Krupp als heiße Kandidaten.
Während also der Streit um Schütz für die glänzend in die Saison gestarteten Panther zur absoluten Unzeit kommt, plagen auch die Eisbären größere Sorgen. Heute beim Gastspiel in Ingolstadt fehlen neben den Rekonvaleszenten Bielke und Pederson (beide Reha nach Kreuzbandriss) auch Hördler (Schulterverletzung), Busch (Grippe) und Rankel (nachträgliche Sperre nach Foul an Mannheims Plachta).
Bereits um 19 Uhr (live auf Sky) beginnt die Partie in Wolfsburg, wo die Grizzly Adams ihre Heimserie (bislang drei Siege vor eigenem Publikum) auch gegen Hamburg ausbauen wollen. "Wir werden uns vor unseren Fans ins Zeug legen und versuchen an die Leistungsgrenze zu gehen", verspricht Top-Scorer Norm Milley. Doch auch die Freezers starten selbstbewusst in die Partie. So gab Verteidiger Patrick Köppchen zu Protokoll: "Nach der knappen Niederlage in Köln haben wir etwas gut zu machen, also müssen wir aus Wolfsburg Zählbares mitnehmen."
DIE SPIELE AM FREITAG IM ÜBERBLICK
19.05 Uhr (live auf Sky): Grizzly Adams Wolfsburg - Hamburg Freezers
Wolfsburg ist in dieser Spielzeit vor eigenem Publikum bislang ungeschlagen. Gegen Hamburg gab es zu Hause letztmals 2008 eine Niederlage in der regulären Spielzeit. In der Vorsaison verloren die Grizzly Adams allerdings drei von vier Duellen gegen Hamburg. Während Wolfsburg auf den verletzten Davis verzichten muss, fehlen bei den Freezers nach wie vor die Top-Stürmer Collins und Murphy.
19.30 Uhr: Hannover Scorpions - Augsburger Panther
Die Statistik der letzten Jahre spricht klar für Hannover: Zuletzt gab es für die Scorpions in den Duellen mit den Panthern fünf Dreier am Stück. Während die Gastgeber lediglich auf Defender Eric Regan (gesperrt nach Matchstrafe) verzichten müssen, fehlen bei den Augsburgern mit Fletcher, Macholda und Schnitzer gleich drei Stammspieler. Die Panther haben aber in dieser Saison schon so manchen Rückschlag weggesteckt und sind immer für eine Überraschung gut.
19.30 Uhr: ERC Ingolstadt - Eisbären Berlin
In sechs der letzten acht Heimspiele sind die Panther gegen die Eisbären ohne Zähler geblieben. Doch in dieser Spielzeit ist vieles anders bei den Oberbayern. Die Mannschaft wurde mit viel Geld, aber gezielt verstärkt und ist auch aus diesem Grund glänzend in die Saison gestartet. Nach längerer Pause wird auch Verteidiger Timmy Pettersson heute wieder eingreifen, während auf Seiten der Eisbären gleich fünf Stammspieler ausfallen. Ingolstadt geht demnach als Favorit ins Spiel.
19.30 Uhr: Adler Mannheim - DEG Metro Stars
Die Neuauflage der Viertelfinal-Partie aus der Vorsaison verspricht Brisanz: Während die Adler souverän an der Tabellenspitze stehen und bislang in jeder Hinsicht überzeugt haben, dümpeln die Metro Stars am Tabellenende herum. "Wir müssen punkten, egal wie", gibt DEG-Kapitän Daniel Kreutzer vor dem Gastspiel in Mannheim als Devise aus. Das ist leichter gesagt als getan, denn auch das Selbstvertrauen der Düsseldorfer ist derzeit "im Keller".
19.30 Uhr: EHC München - Krefeld Pinguine
Mit Krefeld kommt so etwas wie ein Lieblingsgegner in die bayerische Landeshauptstadt. Von bisher fünf Duellen gewann München vier, auch das Hinspiel ging mit 4:2 an den EHC, wobei Eric Schneider mit zwei Shorthander in der Schlussphase für die Entscheidung gesorgt hatte. Doch Krefeld hat sich in den letzten Spielen gefangen, zuletzt sogar das Spitzenteam aus Wolfsburg mit 4:0 in die Schranken gewiesen. Das Team von Pat Cortina hingegen hatte zuletzt Probleme mit dem Toreschießen, konnte sich allerdings auf eine meist sattelfeste Abwehr um Nationaltorhüter Jochen Reimer verlassen.
19.30 Uhr: Thomas Sabo Ice Tigers - Kölner Haie
Geht man nach dem aktuellen Tabellenstand, spricht nicht viel für Nürnberg. Doch Neu-Trainer Peter Draisaitl hat wieder eine Struktur in die Mannschaft gebracht. Am Dienstag beim Auswärtssspiel in Ingolstadt war man die klar bessere Mannschaft, blieb aber letztlich ohne Punkt. Vor eigenem Publikum soll aber nun ein Sieg her. Und Köln hat sich in den letzten Jahren in Nürnberg immer schwer getan: Nur zwei der letzten elf Gastspielreisen endeten für die Haie mit einem Drei-Punkte-Sieg.
19.30 Uhr: Straubing Tigers - Iserlohn Roosters
Nur einen Heimdreier gab es für die Tigers in den letzten fünf Spielen vor eigenem Publikum gegen Iserlohn. In dieser Saison ist aber ohnhin alles anders, denn die Roosters haben gewaltig aufgerüstet und sind aktuell auswärts ohnhin stärker als zu Hause. Da Straubing im Tabellenkeller festsitzt und zudem nur ein Spiel am Wochenende absolvieren kann, ist ein Heimsieg praktisch Pflicht. Der Druck auf Seiten der Straubinger ist also groß - vielleicht sogar zu groß.