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Donnerstag, 8. März 2012

Wir wollen Play-offs! Um jeden Preis?

Alexander Brandt-Memet

In der Fußball-Bundesliga läuft derzeit eine interessante Initiative mit dem Namen "Kein Zwanni für 'nen Steher". Dabei geht es um die viel zu hohen Eintrittspreise, die in einigen Stadien schon 20 Euro für einen Stehplatz betragen. Viele Fans haben deswegen bereits Spiele boykottiert, es laufen Gespräche mit der Liga und dem DFB. Sollten einige tausend Anhänger deswegen nicht mehr zum Fußball gehen, könnten wir diese Leute wohl kaum für die DEL begeistern.

Denn was in unserer schönen Sportart aufgerufen wird, liegt deutlich über den Fußball-Tarifen. Nehmen wir als Beispiel einmal die Straubing Tigers, weil die zum ersten Mal DEL-Play-offs spielen werden. Vor einigen Tagen nahmen die noch nicht einmal das "P-Wort" in den Mund, nun bieten sie sogar schon Eintrittspreise für ein mögliches Halbfinale an. Ein Stehplatz kostete bisher 18 Euro, im Halbfinale wäre der Preis mal locker um mehr als 30 Prozent erhöht.

Bei anderen Clubs sieht es ähnlich aus, dementsprechend wird auch argumentiert. Denn was haben die DEL und ungezogene Teenager gemein (okay, andere Teenager gibt es nicht)? Das Argument "Die anderen machen das auch so!". Die Clubs wissen genau, dass ihre Anhänger in den sauren Apfel beißen werden, denn als GmbHs sind die DEL-Clubs zwar Wirtschaftsunternehmen, aber sie unterliegen keinem Wettbewerb, sie haben eine Monopolstellung.



Der Fan geht nur zu seinem Verein oder er geht gar nicht. Er ist wie ein Drogensüchtiger, der nur einen Dealer hat. Und der Dealer nutzt das aus. Deshalb sollen die Anhänger zu den stark erhöhten Tickets auch noch spezielle Play-off-Trikots kaufen. Auch das werden sie machen, schließlich haben sie sich die endlose Vorrunde reingezogen, um am Ende mit richtig gutem Sport belohnt zu werden. Ausgerechnet dann soll man zu Hause bleiben?

Nein. Zu Hause bleibt man in der nächsten Saison, wenn die gefühlten 150 Heimspiele anstehen und man das Geld wieder einsparen kann. Auf diese Weise können die Eishockeyfans doch noch protestieren, während der Fußballfan es sich nicht leisten kann, Spiele seines Vereins zu verpassen. Davon gibt es nämlich nicht so viele.

Gruß vom Zechpreller
Alexander Brandt-Memet


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Notizen

  • vor 5 Stunden
  • Der Deggendorfer SC meldet weitere Verletzte. Die Stürmer Andrée Hult und David Stach (Topscorer seines Teams) zogen sich im Spiel gegen die Bietigheim Steelers jeweils eine Unterkörperverletzung zu - beide Mal rund vier Wochen Pause.
  • vor 8 Stunden
  • Trainer Max Kaltenhauser kann aufgrund einer Zahn-OP beim Spiel des EHC Red Bull München am Donnerstagabend in Düsseldorf nicht hinter der Bande stehen. Seine Aufgaben werden Co-Trainer Pierre Allard und U18-Coach Manuel Latusa übernehmen.
  • vor 23 Stunden
  • Im einzigen Spiel der Oberliga Süd am Mittwochabend setzten sich die Stuttgart Rebels mit 7:6 im Shootout bei den Höchstadt Alligators durch. Den entscheidenden Penalty verwandelte Matthew Pistilli. Stuttgart bleibt mit nunmehr 12 Punkten Tabellenletzter hinter Höchstadt (15 Punkte).
  • gestern
  • Die Starbulls Rosenheim (DEL2) müssen vorerst auf Stürmer Norman Hauner verzichten. Der Top-Scorer der Rosenheimer (18 Punkte, zwölf Tore in 18 Spielen) wird für die nächsten acht Wochen ausfallen. Grund ist eine Verletzung am Oberkörper, wie die Oberbayern mitteilen.
  • gestern
  • Der langjährige Oberliga-Verteidiger Stephan Kreuzmann (40) wechselt von den Ratinger Ice Aliens (Regionalliga) zur EG Diez-Limburg in die CEHL.
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