Zwölf Tore kassierte Wolfsburg in den ersten drei Spielen gegen Straubing.
Foto: Schindler
Noch nie in der DEL-Historie ist eine Mannschaft nach einem 0:3-Rückstand in einer Best-of-seven-Serie weitergekommen. Doch trotz dieser Statistik und teils desaströsen Darbietungen in den ersten drei Partien des Viertelfinals gegen Straubing geben sich die Grizzly Adams Wolfsburg kämpferisch. "Am Mittwoch geht es bei null los und aufgeben werden wir bestimmt nicht", sagt Verteidiger Benedikt Kohl. Auch Trainer Pavel Gross hofft auf "ein kleines Wunder".
Das wird auch nötig sein. Die Niederbayern dominieren die Serie bislang klar. Zwölf Tore haben die Tigers erzielt, nur zwei kassiert. "Da sollte klar sein, woran es liegt", meint Kohl. Auch in anderen Statistiken hat Straubing klar die Nase vorn. Sechs von 16 Powerplay-Situationen nutzte der Sechste der Hauptrunde, Wolfsburg nur eine von 14. Während Tigers-Goalie Barry Brust bislang mit einer Fangquote von 97,8 Prozent und einem Gegentorschnitt von 0,67 überragt, hat Grizzlys Keeper Daniar Dshunussow in seinen ersten Play-offs als Nummer eins große Probleme. Seine Werte (4,22 Gegentorschnitt, 88,7 Prozent Fangquote) sind weit von denen aus der Hauptrunde entfernt.
"Auf jeden Fall müssen wir mehr als ein Tor schießen, sonst wird es schwer", sagt Kohl. Obwohl die heimstarken Grizzlys am Sonntag auch Spiel 3 zuhause mit 1:3 verloren, macht diese Partie zumindest dem 23-Jährigen Mut. "Wenn wir so agieren, können wir auch in Straubing gewinnen." Die zahlreichen Ausfälle von Leistungsträgern (drei Top-Stürmer verletzt, zwei weitere Spieler nach Matchstrafen am Sonntag gesperrt, zwei Verteidiger angeschlagen und für Mittwoch fraglich) will aber weder Kohl nach Manager Karl-Heinz Fliegauf oder Gross als Ausrede gelten lassen. "Das müssen wir ausblenden. Wir spielen mit dem Personal, das vorhanden ist. Entweder ist es das letzte Spiel der Saison oder es geht weiter. Da denke ich schon, dass jeder das Letzte aus sich herauskitzeln kann."