Sebastien Caron
Foto: NHL Media
In der vergangenen Woche hatten wir von der etwas kuriosen Rückkehr von Sebastien Caron in die NHL berichtet. Kaum war er im Team, schon war er auf dem offiziellen Teamfoto, das traditionell gegen Ende der Hauptrunde gemacht wird. Sein erster richtiger Einsatz bei einem Spiel am Donnerstag darf ebenfalls in die Kategorie kurios eingestuft werden.
Tampas Nummer eins Dwayne Roloson verließ nach dem zwischenzeitlichen 3:4 in der 35. Minute durch Marek Zidlicky entnervt seinen Kasten. Caron setzte seine Maske auf und fuhr zwischen die Pfosten, um ein paar Dehnübungen zu machen und sich vorzubereiten. Doch noch vor dem nächsten Bully stand Roloson auf einmal wieder vor ihm, beide standen zunächst im Torraum bevor dann Caron zur Bank zurückkehrte und dort wieder Platz nahm. Was der Grund war, konnte nachher niemand sagen. Devils-Coach Peter deBoer sprach von einer "Kommunikationspanne" auf der Bank des Lightning, so weit er es mitbekommen habe.
Doch es sollte nicht lange dauern, bis der Iserlohner (er hat in der DEL noch zwei Jahre Vertrag) doch noch seinen ersten NHL-Einsatz seit 2007 erhalten sollte. Nachdem die New Jersey Devils zu Beginn des letzten Drittels noch zweimal trafen, war der Abend für den 42-jährigen Roloson endgültig gelaufen. Caron kam für exakt 13:55 Minuten zum Einsatz und parierte vier Schüsse.
Bereits am Dienstag gegen Boston hätte Caron eigentlich seinen ersten NHL-Einsatz bekommen sollen, Coach Guy Boucher entschied sich aber für Roloson, weil dieser gerade eine gute Phase hatte. Gegenüber der Tampa Bay Times sagte Boucher, Roloson werde so lange von Beginn an spielen, bis der Lightning offiziell keine Chance mehr habe, sich für die Play-offs zu qualifizieren.
Schon am Samstag könnte dies der Fall sein, denn das Team aus Florida hat derzeit neun Punkte Rückstand auf die Buffalo Sabres und selbst nur noch fünf Spiele. Gut möglich also, dass Caron in den verbleibenden Spielen auch noch von Beginn an ran darf. "Ich bin hier, um das Team zu unterstützen", sagte Caron. "Wann immer sie mir sagen, dass ich spielen soll, spiele ich. Ich muss bereit sein und wir werden sehen, was passiert."
Michael Bauer