Mannheims Star-Goalie Fred Brathwaite wird auch im Halbfinal-Duell gegen Ingolstadt (rechts Derek Hahn) jede Menge zu tun haben. Foto: ISPFD
Es ist angerichtet für den Showdown in der DEL: Am Donnerstag abend (beide Spiele live in Konferenz auf Sky) steigt Spiel 1 der Halbfinalserie in den Play-offs. Dabei trifft der Top-Favorit auf den Titel, die Eisbären Berlin, auf den krassen Außenseiter Straubing. Im zweiten Duell stehen sich mit Ingolstadt und Mannheim zwei Mannschaften gegenüber, die absolut auf Augenhöhe agieren.
Ingolstadts Star-Stürmer Thomas Greilinger (schon acht Tore in den Play-offs) schiebt die Favoritenrolle allerdings gerne weiter zu den Adlern. "Wir müssen dann eben zum Favoritenschreck werden", sagte der Nationalspieler gleich nach dem Ende der Serie gegen Düsseldorf. Verlassen konnten sich die Panther zuletzt auf ihre enorme Heimstärke: Seit Mitte Dezember hat man 16 von 17 Spielen vor eigenem Publikum gewonnen.
Diese Erfolgsserie hat man selbstredend auch in Mannheim registriert. "Die Serie gegen Ingolstadt wird sicher hart. Wir müssen sofort da sein und alles daran setzen, Gegentore zu vermeiden. Das wird der Schlüssel zum Erfolg sein", so Alder-Verteidiger Shawn Belle. Mannheims Manager Teal Fowler hat noch einen Faktor entdeckt: "Wir müssen den Lauf von Greilinger stoppen", fordert Fowler. Das ist leichter gesagt als getan, denn in der augenblicklichen Verfassung ist Thomas Greilinger von keiner Defensive in dieser Liga zu stoppen.
Wesentlich entspannter können die Eisbären Berlin in das Duell gegen Underdog Straubing gehen. Der Hauptrunden-Erste gewann in den letzten sieben Jahren fünf Meisterschaften, hat die mit Abstand besten deutschen Akteure in seinen Reihen und zudem mit Rob Zepp einen Meistergoalie im eignen Kasten. "Wir beschäftigen uns gar nicht so sehr mit dem Gegner, schauen nur auf uns", sagt Nationalspieler Andre Rankel. Für Trainer Don Jackson gelten auch im Duell Goliath (die Berliner verfügen über einen doppelt so hohen Spieleretat wie Straubing) gegen David die einfachen Eishockey-Gesetze. Jackson sagt: "Wir müssen offensiv einfach spielen und in der Defensive sicher stehen."
Die Niederbayern ihrerseits fühlen sich natürlich in der Außenseiterrolle noch wohler als schon gegen Wolfsburg. "Wir haben großen Respekt vor Berlin, aber auch wir haben eine gute Mannschaft", meint Tigers-Coach Dan Ratushny. Die Euphorie am kleinsten Standort der DEL (Straubing hat nur 45.000 Einwohner, Berlin im Gegensatz dazu 3,5 Millionen) kennt aktuell ohnhin keine Grenzen. Mit dem Einzug ins Halbfinale haben die Tigers weit mehr erreicht, als jemals ein Fan zu träumen wagte. Doch die Spieler sind längst nicht satt. "Wenn man im Halbfinale steht, dann will man natürlich mehr", sagt Verteidiger Andy Canzanello. Ob man allerdings in der Lage ist, auch den übermächtig erscheinenden Eisbären ein Bein zu stellen, darf bezweifelt werden.
DIE SPIELE VOM DONNERSTAG IM ÜBERBLICK
19.30 Uhr (live auf Sky): Eisbären Berlin - Straubing Tigers
Gegen die Eisbären haben die Tigers bislang 16 von 22 Duellen verloren. Auch in dieser Saison gewann Berlin drei von vier Duellen, wobei die Niederbayern im ersten Spiel in der Hauptstadt mit 1:5 unter die Räder kamen. Aus Straubinger Sicht ist das Unterfangen, Berlin im Halbfinale auszuschalten also ähnlich aussichtslos wie im Viertelfinale gegen Wolfsburg. Da kam dann aber bekanntlich alles ganz anders
19.30 Uhr (live auf Sky): ERC Ingolstadt - Adler Mannheim
In der Hauptrunde gewann Ingolstadt zwei von vier Duellen gegen Mannheim. Beide Teams setzten sich mit 4:1-Siegen im Viertelfinale gegen Düsseldorf, respektive Hamburg durch. Für Ingolstadt spricht die größere, individuelle Klasse im Angriff, für Mannheim die Qualität in der Defensive samt Goalie Brathwaite. Können die Panther allerdings ihre Heimserie fortsetzen, dann dürfte für Mannheim im Halbfinale Endstation sein.