Michael Bresagk (l.) und Frank Gentges wollen die Löwen in die Play-offs führen.
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Mit Bildergalerie: Nach der enttäuschenden ersten Oberliga-Saison streben die Löwen Frankfurt nach höherem. "Ich bin nicht hier, um am Ende den fünften Platz zu belegen", sagte der neue Trainer der Hessen, Frank Gentges, bei seinem ersten offiziellen Auftritt. "Frankfurt ist einer der Top-Clubs in Deutschland. Ich erwarte viel von mir und von meinen Spielern. Es zählt nur der Erfolg", so Gentges bei seiner Vorstellung weiter und kündigte an: "Natürlich sind die Play-offs das Ziel und vor allem Derbysiege einzufahren. Denn das sind die schönste Siege." Damit spricht Gentges vor allem den treuen Löwen Fans aus der Seele, die in der abgelaufenen Saison keinen einzigen Erfolg gegen Bad Nauheim oder Kassel feiern durften.
In Richtung Kassel konterte Gentges eine Aussage von Uli Egen, der gesagt haben soll, dass Gentges alle verrückt machen würde und nur vom Aufstieg spricht mit den Worten: "Vielleicht hatte er vorher schlecht geschlafen." Personell ließen sich Manager Bresagk und Trainer Gentges nicht tief in die Karten blicken. Bresagk bestätigte lediglich das, was die Eishockey News schon vor einer Woche vermeldete: Torhüter Wendler und Verteidiger Sevo erhalten keinen neuen Vertrag. Auch Robin Rademacher spielt keine Rolle mehr, genauso wie Simon Barg. "Wir haben unser Angebot zurückgezogen", so Bresagk.
Unklar ist die Situation noch für Marco Müller und Max Seyller. "Mit beiden werde ich erst noch sprechen", kündigte Bresagk an. Ein Angebot erhalten haben die Spieler Schenkel, Breiter, Mayr und Althenn. Marvin Bauscher kann sich in einem Challenge für einen Vertrag empfehlen. "Wir haben ihm angeboten die Vorbereitung mitzumachen und dort den Trainer zu überzeugen, da er ihn nicht kennt", begründete Bresagk dieses Try-out-Angebot.
Unsicher ist noch der Vorbereitungsbeginn. "Es ist traurig, dass wir heute noch kein Konzept haben können, weil der Liga-Start noch unklar ist. Auch ist unklar, mit wie vielen Teams gespielt wird", äußerte sich Gentges verärgert. Die Löwen plädieren dafür, erst Mitte Oktober mit der Saison anzufangen und dafür im Dezember durchzuspielen und auch während des Deutschland Cups keine Pause einzulegen. Gentges plant grob mit einer sieben bis achtwöchigen Vorbereitung. "Bei mir werden die Spieler schätzen, was sie hier vorfinden. Wir haben eine tolle Halle, eine sensationelle Kabine und super Fans. Dass Spieler, so wie letzte Saison, nicht bis zum letzten Tropfen Blut kämpfen, wird es unter mir nicht geben", verspricht Gentges und reagierte überrascht, als Geschäftsführer Stefan Krämer die wirtschaftliche Situation erläuterte.
"Unser Etat wurde um 250.000 EUR übertroffen, dennoch haben wir keinen Gewinn erzielt", so Krämer. Er begründete die Null damit, dass der VIP-Bereich deutlich mehr an Kosten verschlungen hat wie kalkuliert und dass die Stadt Frankfurt ca. 30.000 EUR mehr an Miete verlangte wie ursprünglich vereinbart. "Die Stadt Frankfurt hat uns in keinster Weise unterstützt. Das muss ich an dieser Stelle leider so deutlich sagen", sagte Krämer und verriet, dass man einen neuen VIP-Bereich plant und auch in guten Gesprächen bezüglich eines neuen Hauptsponsors ist, weil die Mainova AG sein Engagement zurückschraubt.
Frank Gantert