Marian Hossa wird von den medizinischen Kräften mit einer Trage vom Eis gefahren.
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"Das war ein brutaler Check - 100 Meilen pro Stunden, ich kann gar nicht glauben, dass vier Leute das nicht gesehen haben!" Joel Quenneville, Coach der Chicago Blackhawks, war schon während des Spiels beim Live-Interview mit NBC stocksauer, später wiederholte er seine Worte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Zu dieser Zeit lag sein Stürmer Marian Hossa schon im Krankenhaus. Erneut sorgte am Dienstag ein heftiger Check für Aufregung in der NHL.
Raffi Torres, Stürmer der Phoenix Coyotes, erwischte den Hauptrunden-Top-Scorer aus vollem Lauf mit dem Ellenbogen im Gesicht. Hossa blieb fünf Minuten lang liegen und musste mit einer Trage vom Eis gefahren werden. Aus dem Krankenhaus konnte er aber mittlerweile wieder entlassen werden, er werde zu Hause überwacht, hieß es. "Ich denke, es war eine Hockey-Aktion", sagte Torres später. "Ich wollte nur meinen Check zu Ende fahren."
Torres hatte bereits in der vergangenen Saison während der Play-offs mit Brent Seabrook einen Hawks-Akteur hart gecheckt. Aber auch bei den Hawks fiel schon ein Spieler negativ auf: Andrew Shaw hatte in Spiel zwei der Serie gegen die Coyotes deren Goalie Mike Smith hart gecheckt und war nur wenige Stunden vor dem Spiel für drei Partien gesperrt worden. Auch Torres droht nun eine Sperre. Dazu wollte sich der Stürmer aber nach dem Spiel nicht äußern. Auch von der NHL gibt es dazu noch kein Statement.
Die Aktion ist nur die Fortsetzung einer Serie von Sperren, die von NHL-Disziplinar Brendan Shanahan aktuell ausgesprochen wurden. Nach dem überhart geführten Spiel drei der Serie zwischen Pittsburgh und Philadelphia wurde Arron Asham für vier (Matchstrafe nach Schlägen gegen den Kopf von Brayden Schenn) und James Neal (Checks gegen Sean Couturier und Claude Giroux) gesperrt. Insgesamt wurden bereits sieben Spieler bestraft. Es wurden erst 25 Play-off-Spiele gespielt.
Michael Bauer