Die Fans des EHC München müssen um die Zukunft ihres Clubs in der Deutschen Eishockey Liga bangen. Foto: City-Press
Die Deutsche Eishockey Liga bietet aktuell mit dem Finale zwischen Berlin und Mannheim absolut hochklassigen Sport, doch innerhalb der Liga rumort es: Am Mittwoch wartete die Düsseldorfer EG zum wiederholten Male mit einem öffentlichen Hilferuf auf - zur Deckung des Etats für die neue Saison fehlen noch 250.000 Euro - am heutigen Donnerstag berichten die Medien in der bayerischen Landeshauptstadt übereinstimmend vom "Überlebenskampf des EHC München". Der Club dachte sogar über einen Lizenzverkauf nach, verhandelte offenbar mit den Schwenninger Wild Wings, will aber nun doch mit einem reduzierten Etat in der höchsten Liga weitermachen.
"Ich gehe davon aus, dass wir nächste Saison wieder dabei sind", sagte EHC-Geschäftsführer Jürgen Bochanski der Abendzeitung hinsichtlich der Zukunft in der DEL. Auch die offizielle Stellungnahme, die der Club am Donnerstag mittag auf seiner Homepage veröffentlichte, hört sich nicht viel optimistischer an. Dort heißt es: "Die Geschäftsführung hat den Hauptgesellschaftern das Budget für die DEL-Saison 2012/13 vorgelegt. Die sportliche sowie kaufmännische Leitung des Clubs wurde daraufhin von den Gesellschaftern beauftragt, die Planungen für die neue Spielzeit voranzutreiben. Aus gesamtwirtschaftlichen Gründen prüfen die Gesellschafter des EHC München auch weitere Optionen. Dazu zählt unter anderem ein möglicher Verkauf der DEL-Lizenz."
Hintergrund der Überlegungen um einen möglichen Verkauf der Lizenz ist offenbar folgender: Waldemar Jantz, einer von zwei Hauptgesellschaftern beim EHC München, will sich nach Infromationen Münchner Medien ganz zurückziehen. Dies wiederum würde bedeuten, dass Michael Phillips künftig alle Verluste - die Saison 2010/11 schloss der EHC zum Beispiel laut "Bundesanzeiger" mit einem Jahresfehlbetrag von 2,7 Millionen Euro ab - mehr oder minder alleine tragen müsste. Ob Phillips dies auf Dauer macht, scheint zumindest fraglich.
Von Schwenninger Seite gibt es von Geschäftsführer Stefan Wagner lediglich allgemeine Aussagen. "Jeder weiß, dass wir uns fristgerecht bei der DEL beworben haben. Wir wollen in die höchste Liga, aber nicht um jeden Preis. Hinsichtlich der kursierenden Gerüchte ist es so, dass die Anfragen an uns abwechselnd von der Lokalpresse kommen. Erst war es Hannover, dann Krefeld und jetzt München - mit diesen Anfragen müssen wir leben. Konkrete Aussagen wird es aber von unserer Seite aus nicht geben", so Wagner gegenüber Eishockey NEWS online. Will heißen: Verhandlungen gab und gibt es wohl, aber wie tatsächlich der aktuelle Stand ist, weiß keiner.