Deutscher Meister 2012: Die Eisbären Berlin
Neu mit Bildergalerie: Alter Meister, neuer Meister und nun auch alleiniger DEL-Rekordmeister: Die Eisbären Berlin schreiben weiter an ihrer Dynastie-Geschichte im deutschen Eishockey. Mit einem 3:1-Sieg im entscheidenden fünften Finalspiel gegen Adler Mannheim holte sich der Titelverteidiger am Dienstag den sechsten Titel in den vergangenen acht Jahren. Und die Eisbären sind zudem die erste Mannschaft der Liga-Historie, die einen Endspiel-Showdown auf eigenem Eis gewann.
Dabei erwischten die Adler den besseren Start in einem von Taktik geprägten ersten Abschnitt. Mannheim zeigte sich zunächst gut erholt vom epischen Kollaps in Spiel 4 und ging nach 14 Minuten nicht unverdient in Führung. Ronny Arendt nutzte einen Abpraller von Eisbären-Schlussmann Rob Zepp zum 0:1. "In den ersten 20 Minuten haben wir gar nicht gut gespielt", gestand Berlins Routinier Sven Felski, der sein 1.000. Erstligaspiel für die Eisbären bestritt, später.
Im zweiten Drittel kamen die Hauptstädter besser ins Spiel. Doch Berlin musste bis zur 34. Minute warten, ehe der zum wertvollsten Spieler der Play-offs ausgezeichnete Barry Tallackson mit einem trockenen Schuss den Ausgleich markierte. "Das war der Knackpunkt der Partie", meinte Berlins verletzter Kapitän Stefan Ustorf. Zumal Mannheims Matthias Plachta kurz vor Ende aus Nahdistanz das leere Tor verfehlte.
So war das Feld bereitet für Berlins zweiten Stareinkauf des Sommers. Darin Olver, wie Tallackson aus Augsburg gekommen, setzte sich in der 45. Minute an der Bande gegen Adler-Kapitän Marcus Kink durch, zog vor das Gehäuse von Fred Brathwaite und tunnelte den Goalie. Die Entscheidung fiel sechs Minuten später. Frank Mauer wurde in der Zone der Eisbären gehakt, Jaime Sifers verlor Sekunden später den Puck an der blauen Linie und Julian Talbot zog alleine auf das Tor von Brathwaite, wo er von Shawn Belle unfair gestoppt wurde. Den fälligen Penalty verwandelte der Angreifer souverän. Als Christoph Ullmann dann drei Minuten vor Spielende die einzige Strafzeit der Partie kassierte, war das auch das Ende aller Mannheimer Hoffnungen.
"Es war eine tolle Serie, ich ziehe auch den Hut vor Adlern. Wir hatten teilweise acht, neun, zehn Verletzte und dann noch so viel Kraft zu haben, dieses Finale zu ziehen - ich bin sehr stolz auf die Jungs!", sagte Ustorf. Auch Felski würdigte den Gegner, der bei der Ehrung auch von den Berliner Zuschauern mit Sprechchören gefeiert wurde: "Die Serie war so eng, wir haben gegen sehr, sehr gute Mannschaft gespielt. Es ist brutal schön, dass die Truppe die Serie gewonnen hat."
Adler-Coach Harold Kreis verwies nach der Niederlage noch mal an Sonntag. "Unsere Enttäuschung ist sehr groß. Spiel 4 ist nun umso schmerzlicher. Aber Berlin hat einfach seine Qualität gezeigt, meine Gratulation an diese Mannschaft." Stürmer Ronny Arendt erklärte: "Im Endeffekt können wir trotzdem stolz sein. Einer muss das Finale gewinnen, heute war es Berlin. Wir waren über weite Strecken dominierend, haben aber das Tor nicht gemacht."
DAS SPIEL IM STENOGRAMM
Berlin - Mannheim
3:1 (0:1, 1:0, 2:0)
Tore: 0:1 (14.) Arendt, 1:1 (34.) Tallackson, 2:1 (45.) Olver, 3:1 (51.) Talbot; Strafminuten: Berlin 0, Mannheim 2; Zuschauer: 14.200.