Die Slowakei steht im Endspiel.
Foto: HHOF-IIHF images/Jeff Vinnick
Das slowakische Eishockey-Märchen bei dieser WM geht weiter. Im Vorjahr bei den Titelkämpfen im eigenen Land grandios gescheitert und auf Platz zehn der Weltrangliste abgestürzt, steht die Slowakei nach dem 3:1-Erfolg gegen Tschechien im zweiten Halbfinale von Helsinki im Finale und trifft dort am Sonntag auf Russland. Matchwinner waren Oldie Miroslav Satan mit zwei Toren und Torhüter Jan Laco mit 36 Paraden.
In einer Partie, die von Tempo und Intensität bei weitem nicht an die erste Begegnung zwischen Russland und Finnland anknüpfen konnte, war Tschechien optisch fast die gesamte Spielzeit überlegen. Doch die Slowakei verteidigte geschickt, hatte bei zwei Pfostenschüssen des Favoriten Glück und zeigte sich im Abschluss äußerst effizient.
Im ersten Drittel brachte Satan den Außenseiter im Bruderduell mit einen haltbaren Schuss durch die Beine von Tschechiens Torhüter Jakub Kovar in Führung. Die hielt bis zur 36. Minute. Dann gelang Michael Frolik mit einem Schuss ins kurze Eck direkt nach einem Bullygewinn der verdiente Ausgleich. Im Schlussdrittel brachte sich Tschechien dann nach nur 56 Sekunden selbst auf die Verliererstraße. Kapitän Tomas Plekanec leistete sich in der Offensivzone in Überzahl einen kapitalen Fehlpass, Satan zog alleine davon und verwandelte eiskalt. Vier Minuten später markierte Libor Hudacek nach einem tschechischen Puckverlust im eigenen Drittel das 1:3 - die Entscheidung.
Die Slowakei, die mit zwei Niederlagen in das Turnier gestartet war, zog damit zum dritten Mal in ein WM-Finale ein. Im Vorjahr hatte das Team nur Platz zehn belegt und war seit 2007 nicht einmal mehr im Play-off vertreten gewesen. Gegen den großen Bruder Tschechien war es zudem erst der dritte Sieg im 16. Pflichtspiel.
Tschechien - Slowakei
1:3 (0:1, 1:0, 0:2)
Tore: 0:1 (16.) Satan (Sekera, Baranka), 1:1 (31.) Frolik (Plekanec), 1:2 (41.) Satan (Handzus - SH1), 1:3 (45.) Hudacek (Surovy); Torhüter: Kovar (18 gehaltene Schüsse), ab 47. Stepanek (7) - Laco (36); Schiedsrichter: Brüggemann (Deutschland)/Levonen (Finnland); Strafminuten: Tschechien 0, Slowakei 6; Zuschauer: 12.355.