Christian Ehrhoff
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Am Donnerstag war Thanksgiving in den USA, der heutige Freitag wird "Black Friday" genannt. Er wird als wichtigster Tag im Einzelhandel bezeichnet. Dann beginnt das Weihnachtsgeschäft. Ob sich die NHL-Fans zu Weihnachten noch eine Rückkehr ihres Sports wünschen, darf langsam angezweifelt werden.
Nicht nur Spieler und Offizielle sind frustriert, auch die Fans. Einige fordern in Foren schon dazu auf, die Liga zu boykottieren, wenn sie denn einmal startet. Bei vielen Fans haben die lang dauernden Verhandlungen schon Spuren hinterlassen.
Noch ist nicht klar, ob es am Freitag ein Treffen zwischen NHL und NHLPA geben wir. Christian Ehrhoff, der aktuell bei den Krefeld Pinguinen unter Vertrag steht, kritisiert die Ablehnung des neuen Angebotes seitens der NHL. "Es ist frustrierend mitansehen zu müssen, wie unser sehr faires Angebot abgelehnt wird", sagte Ehrhoff der Nachrichtenagentur dpa. "Es wird Zeit, dass die Eigentümer auch mal auf uns zukommen."
Derweil liefert sich der 38-jährige Roman Hamrlik einen Kleinkrieg mit Teamkollegen. Der Verteidiger der Washington Capitals hatte in einem Interview mit Daly Sport dazu aufgefordert, schnell eine Einigung zu finden und dabei auch NHLPA-Boss Donald Fehr wenn nötig zu überstimmen. Er sieht die Verluste auch für die Spieler mittlerweile zu hoch.
Teamkollege Eric Cole, im Lockout 2004/05 Meister mit den Eisbären Berlin sagte der Montreal Gazette: "Wenn es ihm nicht passt, soll er zu Hause in Tschechien bleiben." Hamrlik konterte: "Ich bin einer von 14 Spielern, die ihren dritten Lockout erleben. Ich denke, ich habe das Recht zu sagen, was ich denke. Ich will spielen und ich denke, dass die Zeit gegen uns arbeitet."
Sein Teamkollege Michal Neuvirth unterstützte Hamrlik in einem Interview mit TVA Nova Sport: "Ich bin mit 'Hammer' zu 100 Prozent einer Meinung. In diesem Lockout geht es nicht um die Mehrheit der Spieler, es geht um die Superstars mit den großen Verträgen."
Hamrlik konterte auch noch einmal gegenüber Cole: "Ich bin enttäuscht von ihm. Ich weiß, dass er noch drei Jahre Vertrag hat und im Sommer einen schönen Signing Bonus kassiert hat. Ich denke, bisher hat er nichts opfern müssen."
Zurück bleiben derzeit also nicht nur enttäuschte Fans, auch einige Spieler werden langsam unruhig. In einem Monat ist Weihnachten. Ab dem Black Friday soll der Handel anziehen. Die NHL wird in diesem Jahr wohl weniger Fanartikel verkaufen.
Michael Bauer