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Hoffen, Bangen und am Ende traurige Gesichter bei den NHL-Fans. Kurz vor 1.30 Uhr deutscher Zeit kam am Freitagmorgen die Nachricht, dass die NHL das jüngste Angebot der NHLPA als unakzeptabel abgelehnt hatte.
Zuvor hatten beide Seiten ohne Gary Bettman und ohne einen Eigner nur rund eine Stunde getagt, was als negatives Zeichen gewertet worden war. Das war zwischen 0 Uhr und 0.30 Uhr.
Als Gewerkschaftsboss Donald Fehr dann aber vor die Presse trat und sagte, das Angebot werde zur Einigung führen, war der Optimismus wieder groß - so groß wie nie zuvor. Es war 1 Uhr morgens. Laut Fehr hatten sich die Spieler signifikant in Richtung Liga bewegt. "Es liegt eine Einigung bei den finanziellen Dingen vor. Dieses Angebot wird zu einer Einigung führen", sagte er.
Doch Gary Bettman, der die Verhandlungen in dieser Woche als "persönliche Achterbahnfahrt" bezeichnete, sagte nur wenig später, die NHLPA sei von falschen Voraussetzungen ausgegangen. "Wir haben ihnen gesagt, dass drei Dinge für uns unverrückbar sind. Da gab es keine Verhandlungen, sondern nur Ja oder Nein."
Deputy Commissioner Bill Daly sagte, man werde nicht von einem Tarifvertrag über zehn Jahre und einer Maximallänge von Verträgen über fünf Jahre abrücken (sieben für eigene Free Agents).
Daly hatte Steve Fehr schon kurz nach Donald Fehrs Presseauftritt eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen und das Angebot der NHLPA als "inakzeptabel" bezeichnet. Die NHLPA hatte einen Rahmentarifvertrag über acht Jahre vorgeschlagen.
"Alles, was wir diese Woche angeboten haben, ist nun vom Tisch", fuhr Bettman fort. Dazu gehöre auch das "make whole"-Angebot, mit dem ausgefallene Gehaltszahlungen finanziert werden sollten. "Die Eigner haben rund 100 Millionen draufgepackt."
"Ich höre immer von dem magischen Datum. Mein magisches Datum war der 11. Oktober, wenn wir die Saison hätten beginnen sollen. Wir gelangen an einen Punkt, an dem wir eine harte Entscheidung treffen müssen." Ein Datum für eine Saisonabsage sei aber noch nicht getroffen - auch intern nicht.
"Die Gewerkschaft weiß, wo sie uns findet", sagte Bettman. Nach rund 45 Minuten beendete er um 2:20 Uhr die Pressekonferenz. "Wenn wir den falschen Deal machen, sind noch mehr Franchises in Gefahr."
Michael Bauer