Ingolstadts Conboy ist vom Schiedsgericht der DEL wieder freigesprochen worden. Foto: City-Press
Die Verwirrung rund um Urteile des Disziplinarausschusses der DEL wird immer größer und die Kritik an den Entscheidungsträgern immer lauter. Jüngstes Beispiel ist der "Fall Tim Conboy". Der Verteidiger des ERC Ingolstadt ist am Freitag vom DEL-Schiedsgericht (überraschend) freigesprochen worden. Demnach muss Conboy seine vom Disiziplinarausschuss am Weihnachtsfeiertag verhängte Sperre von sechs Spielen wegen eines (angeblichen) Checks gegen den Kopf von Andreas Morczinietz (Hannover) nicht absitzen, sondern ist schon heute in Berlin wieder spielberechtigt.
In der offiziellen Pressemitteilung des ERC Ingolstadt heißt es: "Nach der Sichtung des Videomaterials, das auch neue Perspektiven beinhaltete, kam das Schiedsgericht zu der Ansicht, dass es sich um keinen Check gegen Kopf- und Nackenbereich handelte. Dem stimmte der Disziplinarausschuss nach Sichtung der neuen Perspektiven ebenso zu."
Die offizielle Argumentation der Liga liest sich etwas anders. Hier der Wortlaut: "Das unabhängige Schiedsgericht hat die Sperre gegen Tim Conboy aufgehoben. Der ERC Ingolstadt legte dem Schiedsgericht neue Videoaufnahmen der Aktion vor. Die neuen Kameraperspektiven, insbesondere die Aufnahmen der Kamera hinter dem Tor, standen dem DEL-Disziplinarausschuss bei seiner Beschlussfindung nicht als Beweismittel zur Verfügung. Das Schiedsgericht entschied daher, dass die Kosten des Verfahrens durch die Klägerin zu tragen sind und nicht durch die DEL. Gegen den ERC Ingolstadt wurde daher durch die DEL ein Ermittlungsverfahren wegen nicht fristgerechter Zusendung aller Videobilder eingeleitet."