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Montag, 8. April 2013

Die Aufreger des Wochenendes Schiri-Schelte von Gross, Bakos und O'Connor grübeln und Suche nach "Spieler-Entwickler“

Mit 8.029 Fans war der KönigPalast in Krefeld beim dritten Halbfinal-Playoff-Spiel erneut ausverkauft. Die Pinguine verloren allerdings gegen Berlin mit 3:4. Foto: IHP24

Natürlich sind Köln und Berlin in aller Munde, viele sprechen zurecht vom Traumfinale. Doch auch abseits der Entscheidungen im Playoff-Halbfinale gab es zahlreiche Aufreger. So holte Wolfsburgs Cheftrainer Pavel Gross nach der Pleite gegen Köln zu einer Generalkritik gegen die Schiedsrichter aus, Augsburgs Michael Bakos und Ingolstadts Sean O'Connor sind angesichts bevorstehender oder kürzlich erfolgter Operationen ins Grübeln gekommen und die DEL hat sich auf die Suche nach einen sogenannten Spieler-Entwickler gemacht. Aber der Reihe nach.

BAKOS UND DIE BANDSCHEIBE. Eine richtige Seuchen-Saison hat Augsburgs Verteidiger Michael Bakos hinter sich. Nach gutem Saisonstart hatte ihn zunächst das Pfeiffersche Drüsenfieber lahm gelegt, später plagte er sich mit einem Bandscheiben-Vorfall herum und fiel deshalb im Endspurt der Saison aus. Nach kurzzeitiger Besserung liegt Bakos jetzt wieder flach. "Nach einer Reha ging es stetig bergauf, aber kurz vor Ostern ist es dann auf einen Schlag wieder brutal losgegangen mit den Schmerzen", so Bakos im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe). Jetzt muss sich der ehemalige Nationalspieler einer Operation unterziehen, ans Karriere-Ende verschwendet Bakos dennoch keine Gedanken. Er sagt: "Das ist kein Grund, ans Aufhören zu denken. Ich hatte 2005 schon mal eine Bandscheiben-OP und anschließend keine Probleme mehr - bis jetzt. Eine schlimme Knieverletzung fände ich viel schlimmer. Ich will im September fit auf dem Eis stehen."

POKERFACE O'CONNOR. Schon im Vorjahr, als Sean O'Connor noch in Augsburg spielte, gab es während der Saison Wechselgerüchte. Da wurde dann sowohl von Seiten des Clubs als auch von Seiten des Spielers heftigst dementiert. Der bullige Stürmer landete schließlich in Ingolstadt. Und wie sich später herausstellte, war der Vertrag Monate vorher unter Dach und Fach. Jetzt scheint sich ein ähnliches Szenario aufzutun. Ingolstadts Manager Jim Boni versucht seit Jahresbeginn den Kontrakt mit O'Connor zu verlängern - bislang vergebens. Seit Wochen wird der Angreifer nun auch mit München in Verbindung gebracht. Im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe) nimmt O'Connor nun selbst Stellung. "Ich habe mehrere Angebote von mehreren Vereinen. Ich bin mir im Moment nicht sicher, was ich machen will. Natürlich würde ich gerne in Ingolstadt weiterspielen, aber ich weiß derzeit nicht, ob wir zusammenkommen." Aktuell steht für O'Connor ohnehin eine andere Sache im Mittelpunkt. "Das Wichtigste für mich ist, endlich vollständig gesund zu werden", sagt der Angreifer. Hintergrund: Sean O'Connor liegt akutell im Krankenhaus und erholt sich von einer Knie-OP.

WAS IST EIN SPIELER-ENTWICKLER? Während viele Verbands-Funktionär gerne über das Thema Nachwuchs reden, aber nichts machen, will die DEL nun mit gutem Beispiel vorangehen. Seit Wochen ist eine Stelle ausgeschrieben, die nun besetzt werden soll. Der neue Mann soll als sogenannter Spieler-Entwickler fungieren. Seine Aufgabe wird unter anderem darin bestehen, Lehrgänge diverser Nachwuchs-Nationalmannschaften zu beobachten, junge Spieler zu scouten, den 14 DEL-Clubs bei der Nachwuchsarbeit "auf die Finger zu schauen", Ratschläge zu geben und Konzepte zur Verbesserung der Ausbildung zu erarbeiten. Eine Monster-Aufgabe also, denn nicht nur bei den DEL-Clubs liegt in Sachen Nachwuchs-Förderung noch Vieles im Argen. Der Ansatz der Liga ist jedenfalls lobenswert. Man hat Defizite erkannt und will nun was tun. Übrigens: Die Arbeitsstelle hat ihre Reize, denn die Liste der Bewerber ist lang - und prominent. Nach Informationen von Eishockey NEWS haben sich unter anderem die Ex-Nationalspieler Jürgen Rumrich, Andreas Renz und Christian Künast beworben. Mit Niklas Hede (früherer Profi, unter anderem in Berlin, Straubing, Regensburg und München) ist auch ein Kandidat aus dem Ausland dabei, der aktuell in Finnland als Nachwuchstrainer arbeitet.

SCHIRI-SCHELTE: Pavel Gross war nach dem bitteren Aus gegen Köln "geladen", das ist ihm nicht zu verdenken. Doch seine Pauschal-Kritik an den Schiedsrichter-Leistungen wollte er nicht als Entschuldigung verstanden wissen. Ihm ging es um Grundsätzliches. Und das fasste er auf der PK nach dem Spiel in folgende Worte: "Ich möchte etwas darüber sagen, wie die Spiele geleitet werden. Vor ein paar Jahren wurde die Null-Toleranz eingeführt, davon ist nichts geblieben. Vor allem Stochschlagen und Beinstellen werden nicht gepfiffen, obwohl das international üblich ist. Die Nationalmannschaft wird Probleme bekommen, weil die Spieler es aus der Liga anders kennen. Pat Cortina wird viel Arbeit haben, die Jungs umzustellen." Ein Wink mit dem Zaunpfahl für den neuen Bundestrainer.
Wolfgang Karl

Bilder von den Halbfinal-Spielen Köln gegen Wolfsburg und Krefeld gegen Berlin (9 Einträge)

 

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Notizen

  • vor 10 Stunden
  • Im einzigen Spiel am Dienstag in der Oberliga Nord fuhren die Tabellenführer Hannover Scorpions einen deutlichen 4:0-Sieg (2:0, 1:0, 1:0) gegen die Füchse Duisburg ein. Es war das erste Shutout der Saison für Scorpions-Goalie Kevin Reich, Pascal Aquin erzielte zwei Tore und legte ein weiters vor.
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  • Rebecca Orendorz, die Frau des Kaufbeurer DEL2-Defenders Dieter Orendorz, ist an Brustkrebs erkrankt. Der Weg zur Genesung ist nicht nur körperlich und emotional belastend, sondern auch finanziell. Jetzt spenden, um die Familie zu unterstützen.
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  • gestern
  • NHL am Montag: Toronto - Utah 3:2. Die Leafs bei denen diesmal die Brüder William und Alex Nylander gemeinsam spielten, haben sieben der vergangenen acht Spiele gewonnen.
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  • Philipp Walter, Geschäftsführer der Kölner Haie, hat bei MagentaSport den Abgang des Stürmers Justin Schütz zum 30. April 2025 bestätigt. „Wir haben wirtschaftlich ein sehr gutes Angebot gemacht", betonte er. Zu Schütz' Zielclub sagte er nichts. Schütz hat sich angeblich für Mannheim entschieden.
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