Redet Klartext: Stefan Wagner. Foto: imago
"Die aktuellen Diskussionen um die Zukunft der Zweiten Liga verfolge ich mit großem Interesse. Ich war einige Jahre beim DEB beschäftigt, habe in den letzten Jahren aber auch die Realität und Praxis als Manager der Schwenninger Wild Wings kennen und schätzen gelernt. Mein Fazit ist eindeutig: Die Ereignisse der letzten Jahre lassen nur einen Schluss zu - Profisport muss auch von Profis organisiert werden. Die Zukunft kann demnach nur DEL II heißen, der Weg zurück zum DEB ist unmöglich.
Die Clubs der 2. Bundesliga haben in den letzten Jahren vieles versucht, um Veränderungen herbeizuführen. Da hat nicht alles geklappt, aber insgesamt wird in den Clubs gute Arbeit geleistet. Das sieht man allein an der Entwicklung in Sachen Stadien. Aber beim Verband stößt man immer wieder auf die gleichen Probleme: Die Strukturen sind völlig veraltet und verkrustet. Immer wieder waren Aussagen wie "das war schon immer so" oder "da müssen wir erst die Landesverbände fragen" zu hören. Das war frustrierend. Das ewig Gestrige ist aber nicht mehr zeitgemäß, zudem ist das Vertrauen in den DEB völlig abhandengekommen.
Sich der DEL anzuschließen ist deshalb die einzige Möglichkeit für die Zweitligisten. Allerdings kann das Ziel nicht Ausbildungsliga heißen. Die Ausländer und ein paar erfahrene Spieler sind nach wie vor das Salz in der Suppe. Außerdem brauchen junge Spieler Führungskräfte und Idole, von denen sie lernen können. Und je besser die Jung-Profis ausgebildet werden, umso mehr wird eines Tages die Nationalmannschaft davon profitieren."
Gast-Kolumne in Eishockey NEWS von Stefan Wagner (scheidender Manager bei den Schwenninger Wild Wings und künftig in Diensten von Red Bull Salzburg)