So locker wie in dieser Szene wird es am Samstag zwischen Finnland und Schweden nur selten zugehen.
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Finnland gegen Schweden - für einen der beiden WM-Gastgeber geht das Turnier am Samstagnachmittag zu Ende. Den Heimvorteil haben im ersten Halbfinal-Duell in Stockholm sicher die Schweden, auch wenn einige finnische Fans ihre Mannschaft ins Nachbarland begleitet haben und das Team Suomi lautstark unterstützen wollen. Während Finnland nach starker Vorrunde im Viertelfinale den erwarteten Erfolg gegen die Slowakei feierte, setzten sich die Tre Kronor überraschend gegen das mit NHL-Stars gespickte kanadische Team im Penalty-Schießen durch.
Das finnische Team galt vor dem Turnier als eine Truppe mit vielen Unbekannten und überraschend nominierten Akteuren. Viele davon haben sich aber inzwischen einen Namen gemacht. Goalie Antti Raanta, der bei dieser WM seine ersten Nationalspiele überhaupt absolviert. Oder auch Petri Kontiola, der sich nie in der NHL durchsetzen konnte, und nun mit acht Toren und sieben Vorlagen in den ersten acht Turnierspielen auf dem Weg zum MVP des Turniers ist. Auch der pfeilschnelle und kampfstarke Antti Pihlström konnte überzeugen und fasst die Stärken der Finnen zusammen: "Wir sind ein schnelles Team mit starken Stürmern. Wir müssen versuchen, dass die Gegner Strafen bekommen, denn wir haben auch ein starkes Powerplay." Und satt ist das Team Suomi noch lange nicht. "Es war unser Ziel, nach Stockholm zu kommen. Das haben wir geschafft, aber nun wollen wir noch mehr", ergänzt Juhamatti Aaltonen. Auch Trainer Jukka Jalonen ist sich der Stärke seines Teams bewusst: "Sieben Siege aus acht Spielen, das ist nicht so schlecht."
Ob es aber auch gegen die Schweden reichen wird, ist immerhin fraglich. Der Haupt-Gastgeber der WM 2013 hat mit Loui Eriksson, Gabriel Landeskog und den Sedin-Brüder um einiges mehr NHL-Power im Kader als Finnland. Nur einer wird in diesem Turnier nicht mehr das Trikot der Tre Kronor tragen: Verteidiger Alexander Edler. Der Defender der Vancouver Canucks wurde nach seinem üblen Check an Kanadas Kapitän Eric Staal für den Rest des Turniers gesperrt. Staal musster nach dem Kniecheck des Schweden von Schmerzen geplagt vom Eis geführt werden und ist bereits wieder in Raleigh (Carolina) angekommen, um dort sein verletztes Knie genauer untersuchen zu lassen.
Es wird auf jeden Fall ein heißer Kampf um den Finaleinzug am Samstag um 15:00 Uhr in Stockholm. Schweden ist das erfahrene Team, Finnland dafür vielleicht das mit mehr Power und Sturmdrang. Beide Mannschaften haben starke Goalies mit Antti Raanta und Jhonas Enroth. Am Ende dürfte ein Stück weit auch die Tagesform den Unterschied machen. Da haben die Schweden zumindest den kleinen Vorteil, dass sie am Freitag nicht umziehen mussten und somit einen ganzen freien Tag zur Regeneration hatten.
Sebastian Groß