Uwe Harnos (links) und Ernst Rupp.
Fotos: Eishockey NEWS/Thorwartl
Wie geht es im Streit zwischen den Zweitligisten und dem DEB weiter? Näheres bleibt auch nach dem Wochenende im Dunkeln. Denn auch am Sonntag blieb DEB-Präsident Uwe Harnos auf Nachfrage von Eishockey NEWS wortkarg. "Wir bleiben dabei, dass wir am Dienstagabend die Präsidiumssitzung machen und uns danach äußern werden", sagte er. Hintergrund war auch die dicht gedrängte Terminlage der Präsidiumsmitglieder Erich Kühnhackl, Manuel Hüttl und Franz Reindl am Wochenende. Auch seine Gefühlslage nach der Absage der Zweitligisten wollte Harnos nicht preisgeben. "Dazu möchte ich im Moment nichts sagen", erklärte er.
Auch die Clubs der Zweiten Liga hielten sich weiterhin mit neuen Meldungen zurück, untermauerten dabei lediglich ihre Position. Ernst Rupp von den Heilbronner Falken, der als Gründer der DEL II "ein Zeichen setzen" wollte, glaubt allerdings weiterhin an sein Konzept. "Ich kann mich nur wiederholen: Wir wollen nichts Böses für das deutsche Eishockey. Wir wollen uns der DEL anschließen, damit jeder Club eine Partnerschaft eingehen kann, wir uns besser vermarkten können und wir die jungen Spieler wieder besser fördern können", sagt er im großen Interview (Dienstagsausgabe von Eishockey NEWS).
Er stellt auch klar: "Wenn es kein Einlenken gibt, werden wir das Ganze gerichtlich klären müssen." Auch Willy Graue, 1. Vorsitzender der Starbulls Rosenheim, sagt: "Wenn es so sein sollte, ist das eine Schande. Wenn der Verband nicht bereit ist, Gespräche zu führen, kommt es so weit. Aber die Gerichte haben wirklich etwas anderes zu tun."
Doch Rupp schlägt auch versöhnliche Töne an: "Ich denke, weitere gegenseitige Schuldzuweisungen oder zu kämpferische Aussagen sind sehr schädlich für die Lage. Ich kann nur noch einmal wiederholen, dass wir das Beste für das deutsche Eishockey wollen. Zwei Profiligen sind es aus meiner Sicht."
Riessersee und Kaufbeuren, die weiterhin den DEB unterstützen, machten noch einmal ihre Positionen klar: ""Wir versuchen das gesamtdeutsche Eishockey dahingehend im Blick zu behalten, dass wir als Ausbildungsverein sachlich bleiben und langfristig denken, anstatt nur kurzfristige wirtschaftliche Interessen im Auge zu behalten. Konkret: Ein Verein ohne Nachwuchs, der z.B. für die Finanzierung seiner Halle Planungssicherheit braucht, der denkt nicht langfristig und hat völlig andere Interessen als wir. Denn wir wollen wegen unseres Nachwuchses, dass wir im deutschen Eishockey langfristig verlässliche Strukturen haben", erklärt Kaufbeurens Pressesprecher Christian Demel.
Riessersees Ralph Bader meint: "Sicher macht der DEB auch nicht alles richtig aber die ESBG, die wir ja selbst in der Hand hatten, denn der DEB hat hier nur einmal in fast 20 Jahren seine Stimmen eingesetzt, hat nichts Positives erreicht."
Hinter den Kulissen bastelte der neue Geschäftsführer des EV Landshut, Christian Donbeck, an einer Alternative zur momentanen Ligenstruktur. Diese wurde am letzten Freitag den Vereinsvertretern der zweiten Liga und der Oberliga vorgestellt. Unterhalb der DEL gäbe es dabei (wieder einmal) eine Süd- und Nordliga, jeweils bestehend aus sieben Vereinen der zweiten Liga und sieben Vertretern der Oberliga. Umsetzung? Fraglich wie so vieles in diesen Tagen. "Lassen Sie uns am Mittwoch sprechen", so die abschließenden Worte von Uwe Harnos am Sonntagabend an den Verfasser dieser Zeilen.
Michael Bauer