Patrick Sharp (links, Chicago) und Sidney Crosby (rechts, Pittsburgh) gehören mit ihren Teams wieder zu den Stanley-Cup-Favoriten.
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Mit einigen Neuheiten startet die NHL am heutigen Dienstag in die Saison - eine davon ist noch ganz frisch. Am Montag bestätigte NHL Deputy Commissioner Bill Daly, dass ein Großteil der Clubs für die Einführung des Hybrid Icings gestimmt hätten. Damit will man Verletzungen an der Bande beim Rennen um den Puck vermeiden. Schiedsrichter pfeifen jetzt bereits ab, wenn der verteidigende Spieler als Erstes den Bullypunkt erreicht. Die Regel war in der Vorbereitung und vergangene Saison in der AHL getestet worden.
Neben der neuen Ligeneinteilung (nur noch vier Divisionen) und dem neuen Playoff-Modus beschäftigte die Clubs zuletzt vor allem der reduzierte Salary Cap. Zahlreiche Spieler wurden auf die Waiverliste gesetzt, um die Kader auf 23 Mann trimmen zu können. Aus monetären Zwängen waren hiervon auch eine ganze Reihe von namhaften Akteuren, darunter US-Nationalspieler John-Michael Liles und auch die beiden Deutschen Korbinian Holzer und Alexander Sulzer, betroffen. Alle landeten in der AHL.
"Ich werde heute dort schon trainieren", sagte Sulzer gegenüber Eishockey NEWS online. "Das tst natürlich sehr enttäuschend. Leider muss man ja immer mit so etwas rechnen, aber trotzdem hats mich überrascht, obwohl ich irgendwie schon so ein Bauchgefühl hatte." Wann es zurückgehen könnte, ist noch unbekannt. Auch Holzer meint: "Ich weiß nicht wie es weiter geht. Ich spiele jetzt erst mal in der AHL." So gehen aktuell nur vier deutsche Spieler mit einer Stammplatzgarantie in die neue Saison: Dennis Seidenberg in Boston, Christian Ehrhoff in Buffalo, Marcel Goc in Florida und Thomas Greiss als Backup bei seinem neuen Club Phoenix.
Mit Spannung erwartet werden zum Saisonstart die durch die Neuausrichtung der Divisionen entstandenen neuen Kräfteverhältnisse: Wie schlagen sich die Detroit Red Wings nach dem Wechsel in den Osten in der mit alten Rivalen wie Boston und Toronto besetzten Atlantic Division? Wie die Columbus Blue Jackets in der neu kreierten Metropolitan Division mit den New Yorker Teams oder ihrem neuen logischen Lokalrivalen, den Pittsburgh Penguins? Und gelingt den Winnipeg Jets nach zwei Jahren im Osten, nun, auf dem angestammten Platz in der Central Division, die erste Playoff-Teilnahme nach dem Umzug aus Atlanta?
Zu den Favoriten der vier Divisionen zählen nach Umfragen und Expertenmeinungen vor allem die zuletzt erfolgreichen Teams und Stanley-Cup-Sieger wie die Chicago Blackhawks, die heute Nacht gegen Washington das Sieger-Banner unter das Hallendach ziehen werden, sowie die Boston Bruins, die Los Angeles Kings und auch die Pittsburgh Penguins. The Hockey News wählte die St. Louis Blues als Cup-Sieger.
In Sachen Regeln ist nur wenig Neues zu erwarten. Dass die über dem Knie um ein paar wenige Zentimeter gekürzten Schoner der Torhüter deutlich mehr Tore zulassen würden, war zumindest in der Vorbereitung nicht zu bemerken. Immerhin: Mittlerweile scheint sich die harte Linie gegen Checks gegen den Kopf im Bewusstsein der Spieler soweit etabliert zu haben, dass immer weniger Akteure solche Vergehen begehen.
Straff ist indes das Programm, denn nur ganze zweimal wird die Liga bis zum Playoff-Beginn Mitte April pausieren: An den Weihnachtstagen vom 24. bis 26. Dezember sowie in der Olympia-Pause zwischen dem 9. und 25. Februar. Ansonsten wird ab heute Nacht stets NHL-Eishockey gespielt. Der neue Champion steht Mitte Juni fest.
Michael Bauer/Joachim Meyer