Mit Larry Huras (Mitte) geht es in München aufwärts.
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Der EHC Red Bull München scheint sich mit einem außergewöhnlichen Arrangement aus der Krise zu befreien, in Berlin gab es Sonderlob für einen Top-Scorer außerhalb dessen Kerngeschäft, gleich zwei Durststrecken gingen zum richtigen Zeitpunkt zu Ende, ein Manager dementierte aufkommende Wechselgerüchte vehement und ja, Löcher in Tornetzen können auch vor Spielbeginn auffallen und müssen so nicht für wochenlange Diskussionen sorgen: Der 19. DEL-Spieltag in der DEL in die Nachlese.
Glücksbringer des Tages: Schon der Einstand von Trainer-Hospitant Larry Huras in München am Freitag war ein Erfolg. 2:1 gewann der EHC da gegen Wolfsburg - mit einem wild gestikulierenden Huras und einem beobachtenden Pierre Pagé hinter der Bande. Zwei Tage später in Schwenningen brannten die Bayern gerade im zweiten Drittel ein wahres Feuerwerk ab, trafen sechs Mal und feierten am Ende mit 8:1 den höchsten Auswärtssieg der DEL-Spielzeit. Ob die Münchner ihren neuen Glücksbringer, der eigentlich noch in Lugano bis 2014 unter Vertrag steht, wirklich nach zehn Tagen wieder ziehen lassen? Verteidiger Andy Wozniewski sagte jedenfalls schon mal: "In der Kabine herrscht eine wesentlich bessere Stimmung. Huras redet viel mehr mit uns und hilft uns sehr."
Bestätigung des Tages: Mit einem 4:2 gegen Mannheim waren die Eisbären nach der Länderspielpause schon gut aus den Startlöchern gekommen. Am Sonntag legte der bislang so enttäuschende Meister nach und fertigte den Tabellenzweiten Nürnberg mit 6:1 ab. Zwei überzeugende Spiele in Folge hatte Berlin in dieser Saison noch nicht abgeliefert. Dementsprechend groß war die Freude. "Dass wir gegen zwei absolute Top-Teams gewonnen haben, ist naturlich sehr schon", sagte Verteidiger Frank Hordler. Auch der bislang im Formtief befindliche Top-Scorer Darin Olver zeigte Aufwärtstendenz, bereitete drei Tore vor und zeigte zudem viel Engagement in der Defensive. "Es ist nicht immer wichtig Tore zu schießen, sondern auch Gegentore zu verhindern", verteilte Kapitän André Rankel ein Sonderlob an den Deutsch-Kanadier.
Beweis des Tages: In Augsburg zeigte sich einmal mehr, dass der Eishockeysport dem Fußball zumindest in einigen Dingen doch voraus ist. Videobeweis? Gibt's schon lange! Löcher im Tornetz? Gibt's auch mal, fallen aber vor dem Spiel auf. So geschehen im Curt-Frenzel-Stadion, wo die Partie gegen Krefeld wegen Flickarbeiten mit einer kleinen Verzögerung begann. Es war übrigens nicht das einzige Loch der Begegnung. Das erste Drittel musste zwei Minuten früher beendet werden, weil sich ein derartiges auf der Eisfläche gebildet hatte. Aber Hauptsache es fällt rechtzeitig auf
Erleichterung des Tages: 13 Spiele war Andreas Driendl ohne Treffer geblieben, ehe Krefelds Stürmer im 14. Einsatz endlich das erste Saisontor gelang. Es war ein wichtiges, bescherte es doch den Pinguinen den 4:3-Sieg in Augsburg. In der vergangenen Saison hatte der 27-Jährige noch 17-mal getroffen und damit einen persönlichen Rekord aufgestellt. Auch Hamburgs Morten Madsen hatte sich das Ende einer langen Torpause für einen besonderen Moment aufgespart. Nach 13 Partien ohne Treffer markierte der Däne das 2:1 in der Verlängerung gegen Ingolstadt. Für den Freezers-Angreifer war es aber immerhin schon das dritte Saisontor.
Dementi des Tages: "Nein, nein, nein, nein, nein! Da ist gar nichts dran", sagte Mannheims Manager Teal Fowler zu den Gerüchten, dass Wolfsburgs Trainer Pavel Gross samt Assistent Mike Pellegrims in der kommenden Saison zu den Adlern wechseln würde. "Ich habe überhaupt nicht mit Pavel gesprochen. Ich weiß nicht einmal, wer sein Agent ist." Eines scheint aber dennoch klar: Hinter Harold Kreis' Zukunft in Mannheim darf man ein dickes Fragezeichen setzen.