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Montag, 6. Januar 2014

Zwei deutsche NHL-Stars im Interview Seidenberg vor der OP: „Hoffentlich läuft alles gut“, Marcel Goc: „Wenn man gewinnt, macht es besonders Spaß“

Dennis Seidenberg wird den Boston Bruins nach seinem Kreuzbandriss für den Rest der Saison fehlen. Bereits am Dienstag wird der Stanley-Cup-Sieger operiert. Danach muss er für sechs Wochen eine Schiene tragen. NEWS-Korrespondent Ivo Jaschick hat ihn in Boston getroffen.

Herr Seidenberg, Sie kommen hier so frisch, fröhlich, frei daher gelaufen, als wäre die schwere Verletzung nie passiert. Wie kommt es, ist der erste Schock überwunden?
Dennis Seidenberg: "Ob ich wirklich so bin, wie ich nach außen hin wirke, kann ich nicht sagen. Es ist jetzt eine Woche her, dass ich mir diese Verletzung zugezogen habe - da kann ich nichts mehr dran ändern. Es heißt jetzt einfach: Kopf hoch! Am Dienstag wird die Operation sein und danach beginnt die lange Phase der Rehabilitation. Aber wie gesagt, ich kann nichts daran ändern und warum sollte ich da nicht freundlich rumlaufen."

Sie marschieren hier ziemlich normal durch die Kabine, wüsste ich nicht, dass Sie die schwere Knieverletzung haben, würde ich es Ihnen nicht ansehen!
Seidenberg: "Ja, man sollte es eigentlich nicht meinen. Wenn ich ganz normal gehe, habe ich keine großen Schmerzen, wie man bei der Schwere der Verletzung eigentlich meinen könnte. Wenn ich daran denke, was für Schmerzen ich manchmal bei Bänderdehnungen oder -anrissen habe und manchmal überhaupt nicht gehen kann, ist es schon verwunderlich, dass ich bei einem Abriss der Innen- und Kreuzbänder kaum Beschwerden beim normalen Gehen habe."



Wie sieht jetzt Ihr Fahrplan aus, was wird mit Ihnen in der näheren und weiteren Zukunft passieren?

Seidenberg: "Wie schon erwähnt, werde ich am Dienstag operiert, danach bin ich - so glaube ich wenigstens - sechs Wochen an der Schiene, die mein Innenband schützen soll. In diesen sechs Wochen geht es dann hauptsächlich darum, die Schwellung aus meinem Knie herauszubekommen, die Sachen langsam verheilen zu lassen und ohne Überstürzung mit der Reha anzufangen. Also ganz normal und hoffentlich läuft alles gut."

Sollte alles perfekt laufen, wann können wir Sie wieder auf dem Eis erwarten und bestaunen? Oder wann können Sie wieder am Mannschaftstraining teilnehmen
Seidenberg: "Na gut, sagen wir mal, dreieinhalb bis viereinhalb Monate wird es wohl dauern, bis ich wieder ohne Körperkontakt aufs Eis kann. In den regulären Spielbetrieb werde ich dann erst wieder in der neuen Saison eingreifen können. Langsam aber stetig wird es dann vorangehen - aber Hauptsache es kommt Bewegung in den Prozess."

Sind Sie nicht frustriert, dass Sie den zweiten Stanley Cup verpassen?
Seidenberg: "Das soll doch nicht etwa heißen, dass ich keinen mehr gewinnen werde - oder? Solche Sachen passieren halt in so einem harten Sport, da kann man nichts dran ändern und sollte auch nicht jammern. Ich konzentriere mich erst einmal darauf wieder gesund zu werden und dann wird wieder alles seinen gewohnten Weg gehen."

Durch Ihre Verletzung sieht Ihr Privatleben auch etwas anders aus - was macht Ihre Familie?

Seidenberg: "Die wachsen noch alle schön, es macht schon sehr viel Spaß mit den Kindern. Momentan ist es zwar etwas zu kalt, doch sonst ist alles gut!"

Sie verbringen jetzt mehr Zeit zu Hause - wie sieht es aus?
Seidenberg: "Ja, das ist wahrscheinlich der einzige Pluspunkt an dieser ganzen Situation - ich habe mehr Zeit für meine Familie, verbringe mehr Zeit daheim und kann mich mehr mit meinen Kindern beschäftigen und mehr am Familienleben teilnehmen."

Was würden Sie Ihre Bruins, geschwächt durch Ihren Ausfall, zutrauen?
Seidenberg: (lachend) "Das wird sich zeigen. Ich denke schon, dass Sie meinen Ausfall locker wegstecken. Jetzt eine Prognose abzugeben ist äußerst schwer. Aber das wird man sehen und ich hoffe und denke, dass sie Erfolg haben werden."

Nach Ihrem Auftritt in der DEL während der Lockout-Saison - haben Sie wieder Geschmack an der Heimat bekommen und werden irgendwann zurückkehren?
Seidenberg: "Da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Ich kann es mir nicht vorstellen, aber man sollte nie "Nie!" sagen. Ich habe jetzt noch einen Vertrag in Boston über vier weitere Jahre und die warten wir jetzt erst einmal ab. Aber der Deutschlandaufenthalt hat mir eine sehr große Freude bereitet und ich wünsche allen ein "Frohes Neues Jahr!", dass alle ihre Wünsche in Erfüllung gehen, genauso wie meiner."

Interview: Ivo Jaschick


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