Sparta Prags Kapitän Tomas Rolinek will im Jubiläumsjahr nicht nur den Präsidenten Cup sondern den Meisterpott in Empfang nehmen
Foto: imago/CTK photo
Sechs Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde sind an beiden Polen der tschechischen Extraliga bereits zwei Entscheidungen gefallen: Sparta Prag hat sich nach dem 6:0-Kantersieg über Kladno am Dienstagabend den Platz an der Sonne und damit den Präsidenten-Cup gesichert, die Piraten aus Chomutov hingegen wissen nach der 19. Pleite in Folge (Liga-Negativrekord) schon jetzt, dass sie in dieser Saison die Relegation mit dem Vorletzten und den zwei Topteams der zweiten Liga bestreiten müssen.
An der Tabellenspitze ziehen die Spartaner nicht nur einsam ihre Kreise, sondern jagen (und brechen) auch einen Rekord nach dem anderen. Im Spiel gegen Kladno wurden gleich drei Bestmarken geknackt: Flügelstürmer Petr Ton hat es nach einem Tor und einer Vorlage auf 566 Scorer-Punkte für Sparta gebracht. Der 40-Jährige löste damit den ehemaligen Eisbären Richard Zemlicka (565 Punkte) an der Spitze der klubinternen Scorer-Wertung ab.
Center Jaroslav Hlinka (37) hat mit drei Assists David Vyborny als besten Vorlagengeber des Traditionsvereins abgelöst. Hlinka hat jetzt 349 Assists auf seinem Konto. Last but not least hat sich auch Goalie Tomas Pöpperle eine Bestmarke gekrallt. Der deutsche Meister von 2007 verbuchte nach dem Sieg über Kladno seinen bereits elften Shutout in dieser Saison. Damit hat er den Ligarekord von Roman Malek aus der Saison 2002/03 eingestellt. Das Pikante dabei: Vor elf Jahren spielte Malek noch für den Erzrivalen Slavia Prag, jetzt ist der 36-Jährige der Back-up von Pöpperle im Team des Tabellenführers.
Als sichere Nummer eins der Liga wollen sich die Prager indes noch längst nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Denn noch winken weitere Bestmarken in der Punktspielrunde. Zum Beispiel der Punkterekord des Teams aus Pardubice, der seit elf Jahren bei 111 Zählern steht. Und auch die Trefferzahl von 200 Toren scheint kein Hindernis. Diese Marke wurde bisher nur einmal überboten - von Sparta selbst. Das war in der Saison 1996/97, als die Prager den Puck nicht weniger als 227 Mal einnetzten. Dieser Rekord bleibt aber wohl bestehen, denn Gegner wie Karlsbad (11:0), Chomutov (9:0) oder eben Kladno hat Sparta in dieser Saison nicht mehr.
Lothar Martin