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Dienstag, 1. Juli 2014

Löwen machen Luken dicht Lev Prag verabschiedet sich aus der KHL

Kapitän Novotny verlässt die Prager schon einmal in Richtung Yaroslavl, Azevedo in Richtung Kazan.
Foto: imago/CTK photo

Seit Dienstagnachmittag ist es amtlich: Der HC Lev Prag wird in der nächsten Saison nicht in der KHL spielen, obwohl der Club die zurückliegende Saison noch als Vizemeister abschloss. Wegen finanzieller Probleme zieht sich der tschechische Club nach nur zweijährigem Bestehen vollkommen aus dem Eishockeysport zurück. Das haben die Eigner des Vereins am Dienstag bestätigt.

Der Club gehörte der tschechischen CKD Group und dem russisch-schweizerischen Unternehmen A-Energy, später wurde mittels der Sportholding Prag auch der Traditionsverein HC Sparta Prag in die Besitzverhältnisse eingebunden. Beide Vereine spielten in der Tipsport Arena der tschechischen Hauptstadt.

Die finanziellen Probleme entstanden erst nach der abgelaufenen Saison. Beiden Eignern, mit Petr Speychal (CKD) und Jewgeni Myschkowski (A-Energy) an der Spitze, war es bis Ende Juni nicht gelungen, das Budget des Clubs für die folgende Spielzeit abzusichern. In die Saison 2013/14 ist der HC Lev Prag mit einem Etat von circa 27,3 Millionen Euro gegangen. Diese Summe konnten die Verantwortlichen bei weitem nicht mehr aufbringen. Ein Grund dafür sollte sein, dass der russische Energieriese Gazprom seine Prioritäten verschiebt und dabei seine Zuwendungen für den Eishockeysport deutlich kürzt. Mit dem Gaskonzern sind die Geschäfte der Clubinhaber weitgehend verknüpft.

Ein zweiter Punkt dürfte die Aufhebung der Ausschreibung zum Ausbau des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín durch den tschechischen Energiekonzern CEZ sein, der Betreiber des AKW ist. Auch hier gab es vordem berechtigte wirtschaftliche Ambitionen bei einem Zuschlag des Auftrags an das tschechisch-russische Konsortium MIR. Von Beginn an gab es beim HC Lev Stimmen, die davon sprachen, dass der Eishockeysport nur ein Mittel zum Zwecke des Geschäfts sei.

Über den Rückzug der Löwen aus der Eishockeyszene sind die Fans sehr enttäuscht. Nicht minder hart trifft es die Spieler. Bis zur Bekanntgabe der ultimativen Vereinsauflösung standen noch 13 Akteure bei den Pragern unter Vertrag. Inzwischen aber haben einige von ihnen einen neuen Arbeitgeber gefunden: Der kanadische Angreifer Justin Azevedo wechselt nach Kazan, Lev-Kapitän Jiri Novotny zieht es in Richtung Jaroslawl. Und die Spielerrechte an Nachwuchstalent Jiri Sekac haben die Löwen ebenfalls schon abgetreten. Sekac unterschrieb bei den Montréal Canadiens in der NHL.

Lothar Martin


Kurznachrichtenticker

  • vor 16 Stunden
  • Drittes Spiel, dritter Sieg: Die deutsche U18-Auswahl hat bei der WM im dänischen Frederikshavn mit 2:1 nach Verlängerung gegen die bis dato ungeschlagene Ukraine gewonnen und damit Platz eins in der Tabelle übernommen. Siegtorschütze war Lenny Boos, das erste DEB-Tor erzielte Elias Pul.
  • gestern
  • Frank Fischöder wird neuer Sportlicher Leiter der Iserlohn Young Roosters. Der ehemalige DEL-Trainer war in dieser Saison Coach von Oberliga-Club Leipzig. Der 52-Jährige tritt den neu geschaffenen Posten im Iserlohner Nachwuchs am 1. Mai an.
  • gestern
  • Sebastian Vogl wird neuer Sportlicher Leiter des Nachwuchses beim EV Landshut. Der Torhüter, der kürzlich seine aktive Laufbahn beim DEL2-Club beendet hatte, soll auch als Bindeglied zum DEL2-Team der Niederbayern fungieren, um die sportliche Kommunikation innerhalb des Clubs weiter zu optimieren.
  • [mehr]
  • vor 2 Tagen
  • Die Buffalo Sabres, das NHL-Team des deutschen Angreifers JJ Peterka, haben ihren Trainer Don Granato entlassen, nachdem das Team in diesem Jahr nicht die erhoffte Entwicklung genommen und die Playoffs im 13. Jahr in Serie verpasst hatte. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
  • vor 3 Tagen
  • Das deutsche U18-Nationalteam von Trainer André Rankel hat sein zweites Match bei der WM der Division IA in Dänemark gegen Ungarn mit 8:2 (2:1, 4:1, 2:0) gewonnen. Dustin Willhöft (zwei Tore, zwei Assists) und David Lewandowski (ein Treffer, drei Vorlagen) verzeichneten dabei jeweils vier Punkte.
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