Uwe Harnos
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"Einen Skandal und eine Frechheit", nennt es Bad Nauheims Geschäftsführer Andreas Ortwein und der neue DEL2-Geschäftsführer Rene Rudorisch findet es "leider schade." Die Rede ist von der Mitgliederversammlung des DEB am Samstag und der Tatsache, dass die Zweitliga-GmbH´s vom DEB-Präsidium quasi explizit ausgeladen worden sind. An sich stimmberechtigt sind die Zweitliga-GmbH´s zwar ohnehin nur über ihre Stammvereine, in der Vergangenheit konnten die Verantwortlichen aber trotzdem mittels einer Vollmacht des Stammvereins an den Versammlungen teilnehmen. In diesem Jahr ist selbst das nun nicht möglich, wie den Zweitligisten mitgeteilt wurde. Lediglich Kaufbeuren und Rosenheim können als e.V. mit ihren in der Zweiten Liga verantwortlichen Personen teilnehmen. Ansonsten dürfen nur die Stammvereine der Zweitligisten mit ihren Vorsitzenden den Tagungsort betreten. Und der Verband nimmt es damit offensichtlich sehr genau, denn in einem Schreiben an die Vereine wurde klar gemacht, dass die Überprüfung der Zugangs- bzw Stimmberechtigung in Frankfurt im Zeitraum zwischen 8.30 Uhr und 9.45 Uhr stattfindet und damit satte 75 Minuten dauern kann.
"Dass wir nicht direkt stimmberechtigt sind, ist ja klar", so Bremerhavens Team-Manager Alfred Prey. "Aber die Clubs der DEL2 und der DEL sind ein Teil des deutschen Eishockey. Es ist einfach gewollt, dass niemand davon teilnehmen darf. Ich war in der Vergangenheit mit einer Vollmacht des Stammvereins bereits bei mehreren Mitgliederversammlungen." Ähnlich sieht dies auch Rene Rudorisch. "DEL und DEL2 sind wichtige Bestandteile und es werden weitreichende Entscheidungen für das Eishockey getroffen. Es ist bitter, wenn dann Leute nach Hause geschickt werden." Zwar kann auf der Versammlung über eine Teilnahme abgestimmt werden, aber wer nimmt schon eine Tagesreise auf sich, um dann vor verschlossenen Türen zu stehen. "Wir GmhH´s der DEL und der DEL2 zahlen 80 Prozent der Zeche beim DEB, werden aber bei der Meinungsbildung zu einer solch richtungsweisenden Versammlung ausgeschlossen", echauffiert sich der Nauheimer Ortwein. Zusätzlicher Zündstoff also vor einem ohnehin spannenden Wochenende.