Jean-Marie Viaccoz.
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Die EHC Basel Sharks waren vor einigen Wochen nur der letzte von zahlreichen Pleite-Fällen in der Schweizer NLB nach den Teams aus Chur, Herisau, Martigny, Morges, Neuenburg und Sierre in den vergangenen 15 Jahren. Jean-Marie Viaccoz, Präsident der Regio League, der auch im Vorstand der Swiss Ice Hockey Federation sitzt, forderte nun eine Auflösung der NLB zu Gunsten einer "Super-1.-Liga" mit 20 bis 24 Teams, wie hockeyfans.ch berichtet.
Die neue Liga soll die aktuellen NLB-Teams sowie jene 1.-Liga-Mannschaften umfassen, bei denen professionelles Eishockey denkbar wäre. Wie Viaccoz gegenüber Le Matin aussagt, will er bis Ende September die Pläne der Nationalliga präsentieren. "Diese Idee kommt von unten. Wenn ich den Zustand der NLB anschaue und die Alarmsignale einiger Clubs, die in dieser Spielklasse teilnehmen, kann ich schlecht mit geschränkten Armen da stehen und nichts unternehmen", sagt Viaccoz.
"Der Moment scheint für mich gekommen, um einen Anstoss für eine neue Formel zu geben und uns an einen Tisch zu setzen, um an die Zukunft zu denken. Die NLB erfüllt die Rolle einer Ausbildungsliga nicht mehr. Die NLA-Clubs sind auch nicht mehr zufrieden. Wir haben jedes Jahr pro Mannschaft zehn Elite-Junioren, die keinen Platz in der NLB finden, aber zu gut für die 1. Liga sind. Wenn ein Sport den Jungen, die er fördert, keine guten Perspektiven gibt, muss man den Alarmknopf drücken und Lösungen finden", so Viaccoz weiter.
Wie realistisch ein solcher Vorschlag für eine neue Liga ist, hängt aber nicht zuletzt von der Nationalliga und den NLB-Clubs selbst ab. Dort dürfte ein solcher Vorschlag insbesondere bei den Spitzenclubs höchst umstritten sein, welche durchaus gefallen an der semi-professionellen Liga haben, die als Bindeglied zwischen den NLA-Clubs mit Budgets von über 10 Millionen Franken und den Amateurclubs mit Budgets von zumeist weit unter einer Million Franken dient.