Dustin Cameron.
Foto: City-Press
Es kriselt in Ravensburg und Heilbronn - und das ganz gewaltig. Bei beiden Clubs haben die jeweiligen Geschäftsführer, Rainer Schan und Atilla Eren, unter der Woche via Lokalpresse den Druck deutlich erhöht und die Mannschaften in die Pflicht genommen. Klar ist aber auch, dass bei weiteren Misserfolgen unweigerlich auch die beiden Trainer, Dany Naud und Igor Pavlov, in den Fokus geraten. Die Auswärtsaufgaben am Freitag sind nicht einfach: Das notorisch auswärtsschwache Ravensburg muss nach Frankfurt reisen, Heilbronn muss zum Meister und Continental Cup-Finalisten Bremerhaven.
Gespannt ist man auch auf das Trainer-Debüt von Kari Rauhanen beim ESV Kaufbeuren im Derby beim SC Riessersee. Die Allgäuer wollen dort endlich ihre Negativ-Serie von 16 Niederlagen in Folge durchbrechen.
Das Top-Spiel steigt in Landshut, wo der wieder erstarkte EVL den souveränen Tabellenführer Bietigheim empfängt. Angesichts von 14 Punkten Vorsprung in der Tabelle auf den Zweiten Weißwasser können die Steelers trotz einiger Verletzter locker in die Partie gehen.
DIE ANSETZUNGEN AM FREITAG
19.30 Uhr: EC Bad Nauheim (8.) - Lausitzer Füchse (2.)
Kuriose Serie der Nauheimer: Alle vier Siege, die man in den letzten fünf Spielen einfahren konnte, kamen in der Verlängerung zustande. "In einer Verlängerung kann alles passieren, manchmal hatten wir auch etwas Glück", sieht Stürmer Matt Beca kein besonderes Erfolgsgeheimnis seines Teams. Weißwasser hat acht der jüngsten neun Spiele gewonnen und sich damit auf Platz zwei gesetzt.
19.30 Uhr: Löwen Frankfurt (6.) - Ravensburg Towerstars (10.)
Gemeinsam mit Kaufbeuren ist Ravensburg das zweitschlechteste Auswärtsteam der Liga (erst zwei Siege und sechs Punkte). Da bei Frankfurt mit Kyle Ostrow, Marc Schaub, Thomas Ziolkowski, James Jarvis und Lukas Gärtner aber immer noch fünf Spieler ausfallen, sind die Gäste sicher nicht chancenlos. Nach vier Auswärtsspielen in Folge haben die Gastgeber endlich wieder ein Heimmatch. "Endich wieder ein Heimspiel. Es ist fast einen Monat her, dass wir zuhause gespielt haben. Wir wollen eine neue Serie starten", sagt Löwen-Coach Tim Kehler.
19.30 Uhr: EVL Landshut Eishockey (7.) - Bietigheim Steelers (1.)
Landshut muss neben Florian Müller auch auf die verletzten Brad Staubitz und Ty Morris verzichten. Noch schlimmer hatte es zuletzt aber den Tabellenführer erwischt, der am Sonntag mit nur vier Verteidigern und insgesamt 14 Feldspielern antreten konnte. "Viel mehr darf jetzt nicht mehr passieren", weiß Trainer Kevin Gaudet, der sich aber zuletzt neben seinen etablierten Spielern auch auf die Youngster verlassen konnte.
19.30 Uhr: Kassel Huskies (5.) - Starbulls Rosenheim (3.)
"Wir sind voll im Soll", sagt Kassels Trainer Rico Rossi vor dem Verfolgerduell. Bei Gegner Rosenheim könnte Neuzugang Stephen Schultz zu seinem ersten Einsatz im Starbulls-Dress kommen. Zu viele enge Spiele haben die Starbulls bisher in dieser Saison verloren, weil die Kontingentspieler nicht getroffen haben. Das soll der Amerikaner Schultz nun ändern. Mit einem Dreier könnten die Huskies an Rosenheim vorbeiziehen.
20.00 Uhr: Fischtown Pinguins (11.) - Heilbronner Falken (13.)
Den Schwung aus dem Continental Cup will der Meister nun auch in die Liga mitnehmen und dort eine Aufholjagd starten. "Drei Spiele in drei Tagen waren natürlich hart", weiß Coach Mike Stewart. "Aber die Jungs haben unheimlich viel Erfahrung mitnehmen können." Angesichts der Tabellensituation steht für beide Teams viel auf dem Spiel, Heilbronns Geschäftsführer Atilla Eren hat schon einmal Verstärkung für seinen Kader angekündigt. Die Falken haben sieben der letzten acht Spiele verloren.
20.00 Uhr: SC Riessersee (4.) - ESV Kaufbeuren (14.)
Kontrastprogramm im Olympia-Eissportzentrum: Riessersee hat vier der letzten fünf Spiele gewonnen und ist seit 10. Oktober zu Hause ungeschlagen. Kaufbeuren hingegen hat 16-mal in Folge verloren und in diesem Zeitraum nur einen Punkt geholt. Man darf gespannt sein, wie die Allgäuer im ersten Spiel unter ihrem neuen finnischen Trainer Kari Rauhanen auftreten.
20.00 Uhr: Eispiraten Crimmitschau (12.) - Dresdener Eislöwen (9.)
Sachsen-Derby im Sahnpark. Unvergessen ist das erste Aufeinandertreffen diese Saison im Sahnpark, wo die Eispiraten bis zur 55. Minute mit 6:3 führten, um dann noch mit 6:7 zu verlieren. "Wir wollen natürlich Revanche", sagt Crimmitschaus Trainer Chris Lee. "Aber wir müssen dabei hoch konzentriert und diszipliniert sein." Der Fokus bei den Gastgebern lag diese Woche vor allem auf der Chancenverwertung, traditionell das große Manko der Eispiraten.