Toni Krinner
Foto: Gerleigner
Man könnte fast sagen, er hat es bisher ruhig gehabt als DEL2-Geschäftsführer: Keine Skandale, kaum Aufreger, Rene Rudorisch konnte im Hintergrund sachlich seiner Arbeit nachgehen. Bis zum vergangenen Montag, denn seither streiten sich mit Christian Donbeck, Toni Krinner und Ralph Bader drei Alphatierchen der Liga. Und so meint Rudorisch auch schon fast resignierend: "Das Kind ist nun schon in den Brunnen gefallen."
Denn der SC Riessersee hat gegen die außerordentliche Kündigung von Krinner rechtliche Schritte, unter anderem eine Kündigungsschutzklage, eingeleitet. Mit der Folge, dass Krinner von der Liga nicht als Trainer für Landshut lizenziert werden kann. "Stand in diesem Moment ist: Toni Krinner darf nicht am Spielbetrieb bei einem anderen Club teilnehmen. Deshalb sehe ich es - momentaner Stand - als ausgeschlossen an, dass er am Freitag in Landshut an der Bande steht", erläutert Rudorisch am frühen Mittwochnachmittag. Anders sieht es mit dem Trainingsbetrieb beim EVL aus, denn das ist in den Bestimmungen der Liga nicht geregelt, das Training darf Krinner also leiten.
Rudorisch befindet sich in einer undankbaren Position, sitzt zwischen den Stühlen und ihm sind die Hände gebunden. "Ich kann es nicht werten, inwieweit die Kündigung wirksam ist. Es gibt die rechtlichen Schritte des SC Riessersee und deshalb kann ich grundlegend keine neue Lizenzierung für Toni Krinner vornehmen", so der DEL2-Geschäftsführer, der inständig hofft, "dass sich beide Parteien zusammensetzen, aufeinanderzugehen und eine Regelung finden. Das wäre auch für die gesamte Liga wichtig."
Worum es SCR-Geschäftsführer Ralph Bader geht, ist klar - Geld: "Ich bin nach wie vor bereit, den Vertrag aufzulösen", sagt er. "Aber es sind finanzielle Aspekte zu beachten. Genauer möchte ich nicht ins Detail gehen." Bader hofft auf Gelder aus Landshut, so viel scheint klar. Landshuts Geschäftsführer Christian Donbeck wird jedenfalls den Kontakt zum SCR suchen: "Freilich, die Sache muss ja gelöst werden", sagt er. Betont aber auch: "Ich sehe es nicht ein, dass man dort jetzt viel Geld haben will und zuerst einen Trainer an den Pranger stellt. Ich finde, es geht nicht, dass man das über die Öffentlichkeit austrägt. Das ist nicht der richtige Weg."
Ein paar Tage bleiben nun ja noch bis zum Wochenende und damit bis zu einer gütlichen Einigung. So oder so verspricht das Gastspiel von Landshut beim SCR am kommenden Sonntag schon jetzt besondere Brisanz. "Es wurde eine Aggressivität geschürt und das ist nicht gut", sagt Donbeck. Es würde aber kaum überraschen, wenn es rechtzeitig vor dem Gastspiel von Toni Krinner mit seinem neuen Team in Garmisch-Partenkirchen zu einer Einigung kommen würde. Und falls nicht, hat Donbeck auch schon eine Lösung parat. "Wir haben mit Ewald Steiger ja einen Trainer mit A-Schein. Dann ist Toni Krinner halt Sportdirektor oder etwas in diese Richtung."
Tobias Welck