Meister Bremerhaven ist im Viertelfinale gegen Rosenheim gefordert.
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"Endlich Playoff-Zeit!" Bremerhavens Trainer Mike Stewart bringt es kurz vor dem Start des Viertelfinales auf den Punkt. Die acht Viertelfinalisten sind heiß und der Meister hat mit Rosenheim gleich eine doppelt schwierige Aufgabe. Zum einen sind die Starbulls besser, als es Platz acht aussagt, zum anderen liegen fast 900 Kilometer zwischen beiden Orten, was für viel Zeit auf der Autobahn sorgen wird. "Wir hatten jetzt drei Spiele, am Mittwoch eine kleine Pause, dann die Fahrt nach Bremerhaven am Donnerstag. Du spielst, setzt dich in den Bus und fährst elf Stunden zuruck, dann gibt's nach der Ankunft am Samstag ein leichtes Training und am Sonntag ist schon wieder Spiel zuhause. Dann geht's am Dienstag wieder nach Bremerhaven und so weiter, das ist schon hart", sagt Rosenheims Trainer Franz Steer.
Überhaupt dürften enge Serien erwartet werden, auch zwischen Kassel und Landshut sowie Frankfurt und Ravensburg ist es schwer, Favoriten vorherzusagen. Lediglich Hauptrunden-Sieger Bietigheim trägt gegen den Zehnten Dresden die eindeutige Favoritenbürde. Noch nie konnte übrigens der Meister in der Zweiten Liga seinen Titel verteidigen.
DIE ANSETZUNGEN AM FREITAG
19.30 Uhr: Kassel Huskies - EVL Landshut
2008 holte sich Kassel im Finale gegen Landshut den Titel. Nun treffen sich beide Teams wieder und obwohl Kassel nach der Hauptrunde Dritter war, sieht Trainer Rico Rossi sein Team nicht in der Favoritenrolle: "Wer sich den Kader von Landshut ansieht, weiß, dass dieses Team viel besser ist als Platz sechs. Wir sind sicher nicht der Favorit, aber wir sehen unsere Chance und wollen nach dieser bisher tollen Saison jetzt natürlich auch weiterkommen." Beide Teams sind fast komplett, bei Landshut wird in Spiel eins Brad Staubitz als überzähliger Ausländer pausieren.
19.30 Uhr: Löwen Frankfurt - Ravensburg Towerstars
"Klar, wir wollen alle endlich loslegen. Es wird eine unterhaltsame Serie, da bin ich mir sicher. Beide Teams stehen für schnelles, offensives Eishockey. In der Hauptrunde war die Bilanz ausgeglichen, dementsprechend müssen wir unsere Bestleistung ab der ersten Minute abrufen", so Frankfurts Trainer Tim Kehler vor dem Auftakt. Sein Team muss nur auf den langzeitverletzten Norman Martens verzichten. In der Hauptrunde siegte jedes Team je zweimal.
20.00 Uhr: Bietigheim Steelers - Dresdner Eislöwen
"Klar hat Bietigheim die Argumente auf seiner Seite und sich die Favoritenrolle verdient. Aber wir brauchen keine Angst haben. Mit unserem Auftreten in den letzten Spielen haben wir jede Menge Selbstvertrauen gesammelt. Wir wollen jeden Zweikampf gewinnen, ganz egal, wer uns gegenübersteht. Wir sind heiß auf die kommenden Aufgaben", sagt Dresdens Angreifer Steven Rupprich. Dessen Club musste mittlerweile wegen der Vorkommnisse am Sonntag im Stadion mit Becherwürfen 10.000 Euro Strafe zahlen, wovon 5.000 Euro als Bewährung ausgesetzt wurden.
20.00 Uhr: Fischtown Pinguins - Starbulls Rosenheim
"Das ist der amtierende Meister, Bremerhaven hat einen voll besetzten Kader. Letztes Mal haben wir eine Klatsche gekriegt, aber jetzt sind Playoffs und da geht alles von vorne los", sagt Rosenheims Trainer Franz Steer vor dem Viertelfinal-Start. "Da ist jedes Spiel anders. Der Gegner ändert ein bisschen was, wir ändern was, wir fahren auf jeden Fall nach Bremerhaven nicht um zu verlieren, sondern um zu gewinnen." Noch hat sich Steer nicht festgelegt, ob erneut Top-Rookie Timo Herden im Tor steht, der seine ersten Playoffs spielt. "Ich muss mich von Anfang an voll konzentrieren, jeden Schuss ernst nehmen und versuchen, dem Team so gut wie möglich zu helfen. Klar ist eine Anspannung da, die ist aber größtenteils positiv. Die legt sich aber auch mit dem ersten Schuss, der gehalten wurde", so Herden selbst.
PLAYDOWNS
Am Freitag beginnt auch die erste Runde der Playdowns. Bad Nauheim hat Heimrecht gegen Kaufbeuren (19.30 Uhr) und Crimmitschau gegen Heilbronn (20 Uhr). Bad Nauheims Goalie Jan Guryca warnt vor dem Tabellenletzten. "Ich erwarte enge Spiele und eine enge Serie. Kaufbeuren hat sich zuletzt stark verbessert." Heilbronn muss im Laufe der Serie mindestens einmal in Crimmitschau gewinnen - kein leichtes Unterfangen, denn zuletzt haben die Falken 20 Auswärtsniederlagen in Folge kassiert.