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Mittwoch, 15. April 2015

Wegweisende Mitgliederversammlung des DEB Präsident Reindl wirbt eindringlich für seine Reformpläne, will Profi-Clubs einbinden und zur Kasse bitten

DEB-Präsident Franz Reindl wirbt für seine Reformpläne. Foto: City-Press

Das deutsche Eishockey steht - wieder einmal - am Scheideweg. Bei der anstehenden Mitgliederversammlung des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) am Samstag in Frankfurt geht es ans Eingemachte, denn Präsident Franz Reindl benötigt zur Durchsetzung seiner Reformpläne das Votum der Mitglieder. Im Falle eines Scheiterns malt Reindl vorsichtshalber schon einmal ein Schreckenszenario an die Wand.

"Es geht ganz einfach um die Frage, ob und wie sich Eishockey im Kampf mit anderen Sportarten langfristig behaupten kann", sagt Franz Reindl im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe) und fügt hinzu: "Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird uns das nicht gelingen."

Dass gravierende Änderungen in allen Bereichen unabdingbar sind, zeigt ein Blick auf die sportlichen Entwicklungen. Die Talfahrt der Nationalmannschaft hält unvermindert an. Inzwischen ist die DEB-Auswahl auf Rang 14 in der Welt zurückgefallen, die U20 ist erneut aus der Top-Division abgestiegen und Fehlentwicklungen innerhalb des Verbandes haben zu einer desaströsen, finanziellen Lage mit einem strukturellen Defizit von rund 500.000 Euro jährlich geführt.

Aus diesen Gründen will Franz Reindl die Satzung in vielen Punkten ändern, damit sich der Verband generell neu aufstellen kann. Logisch, dass sich nun Widerstand in den Landesverbänden regt, weil hier vor allem die Landesfürsten aus Nordrhein-Westfalen und Bayern um ihre Pfründe fürchten. Speziell die LEV's sollen nach dem Willen des neuen Präsidiums künftig "im Interesse des Eishockeys" (O-Ton Reindl) Stimmanteile abgeben.

Doch Franz Reindl geht noch einen Schritt weiter. Der Verbands-Präsident weiß ganz genau, dass ohne Investitionen keine Fortschritte erzielt werden können. "Wesentlicher Sinn und Zweck der neuen Satzung ist es, den DEB nachhaltig auf finanziell gesunde Füße zu stellen", sagt der ehemalige Nationalspieler. Den Weg dazu will Reindl ebnen, indem die Proficlubs der DEL und der DEL2 als neue Mitglieder aufgenommen werden und sich damit zu Beiträgen in erheblichen Größenordnungen verpflichten. Die Rede ist von rund 200.000 Euro jährlich. Außerdem sollen künftig Solidarbeiträge von den Aktiven erhoben werden und - wie Reindl es formuliert - "die Beitrags- und Abgabenordnung den Erfordernissen angepasst werden".

Auch für den Fall eines Scheiterns der Reformpläne malt der DEB-Präsident schon einmal ein Schreckensszenario an die Wand. Franz Reindl sagte dazu im Interview mit Eishockey NEWS: "Die Bedeutung des deutschen Eishockeys würde weiter rapide sinken und irgendwann würde es in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Da gibt es nichts zu beschönigen."


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Notizen

  • vor 12 Stunden
  • Mit Verteidiger Phillip Sinn und Stürmer Philipp Krening beenden zwei junge deutsche Eishockeyspieler ihr Engagement beim EC Red Bull Salzburg, um sich zukünftig neuen Herausforderungen zu stellen. Beide Spieler haben den Weg zu den Salzburger Profis aus der Red Bull Eishockey-Akademie genommen.
  • vor 13 Stunden
  • Zum zweiten Mal in Serie sicherte sich Torhüter Connor Hellebuyck von den Winnipeg Jets die William M. Jennings Trophy als der NHL-Torhüter, der in der Hauptrunde die wenigsten Gegentreffer pro Partie zuließ und dabei mindestens 25 Spiele bestritt. Die Jets kassierten nur 2,33 Gegentore im Schnitt.
  • gestern
  • Marko Brlic wechselt von Regionalligist Dortmund zu den Füchsen Duisburg. Der 18-jährige Goalie durchlief die Duisburger Nachwuchsabteilung und wird ab kommender Saison das Torhüterteam der Füchse verstärken.
  • vor 2 Tagen
  • Die Deutschen David Lewandowski (Sturm, Rang 51), Carlos Händel (Rang 73) und Rio Kaiser (beide Verteidiger, Rang 140) sind auf der finalen NHL-Draft-Rankingliste bei den nordamerikanischen Skatern erwähnt. Maxim Schäfer (Sturm, Rang 102) ist bei den internationalen Skatern genannt.
  • vor 2 Tagen
  • Der EV Landshut (DEL2) nimmt neben den Löwen Frankfurt (PENNY DEL), Vålerenga Oslo (Norwegen) und dem tschechischen Spitzenteam Dynamo Pardubice am Dolomitencup 2025 teil. Das Vorbereitungsturnier findet vom 15. bis 17. August in Neumarkt/Südtirol statt.
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