Bietigheim führt nach dem Sieg in Bremerhaven nun in der Finalserie mit 3:1.
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War das schon die Vorentscheidung im Finale der DEL2? Den Bietigheim Steelers gelang trotz eines zwischenzeitlichen 0:3-Rückstandes das Auswärtsbreak mit einem 4:3-Sieg nach Verlängerung in Bremerhaven. Die Steelers führen damit in der Finalserie mit 3:1. Zum "Helden" wurde in der 72. Minute Gäste-Verteidiger Dominic Auger, der mit einem satten Schlagschuss zum Sieg traf. "Es ist noch lange nicht vorbei", meint Bremerhavens Trainer Mike Stewart. "Ich weiß, was wir für einen Charakter in der Kabine haben. Natürlich ist es jetzt do or die für uns. Aber wir werden nach Bietigheim fahren und haben dort nur ein Ziel: Wir wollen gewinnen."
Die Partie begann furios: Nach zehn Minuten führten die Gastgeber bereits mit 3:0. Brook Hooton beim 1:0 und Marian Dejdar beim 3:0 nutzen Lücken in der Abwehr der Gäste und standen jeweils völlig frei vor dem Tor, beim 2:0 durch Tim Miller patzte Torhüter Sinisa Martinovic. Doch Bietigheim schlug zurück: Nur 91 Sekunden nach dem 3:0 traf Jason Pinizzotto und noch im ersten Drittel gelang Chris St. Jacques in Unterzahl nach Scheibenverlust von Gabe Guentzel per Alleingang der Anschluss. Früh im Schlussdrittel gelang dem Hauptrunden-Ersten der Ausgleich: Ein Querpass von Jason Pinizzotto ging vom Schlittschuh eines Bremerhavener Verteidigers ins eigene Tor.
Danach beruhigte sich das Spiel etwas, ehe es im Schlussdrittel wieder Fahrt aufnahm. Erst war Bremerhaven dem Führungstreffer näher, auch bedingt durch Strafzeiten der Gäste. Ab Mitte des dritten Drittels wurden die Steelers dann immer stärker und hatten den Siegtreffer mehrfach auf dem Schläger, unter anderem bei einem Pfostentreffer.
Die Verlängerung begann mit zwei Überzahlspielen für Bietigheim, was Bremerhavens Coach Mike Stewart nach der Schlusssirene auf die Palme brachte, was er den Referees lautstark auf dem Weg in die Kabine kundtat. Allerdings spielten die Steelers beide Powerplays schwach. Danach wollten beide Teams nicht allzu viel riskieren, ehe in der 12. Minute der Verlängerung Dominic Auger zuschlug und Bremerhaven nach zuvor vier Verlängerungssiegen in den Playoffs (drei gegen Rosenheim im Viertelfinale, einen im Halbfinale gegen Frankfurt) die erste Overtime-Niederlage der Postseason beibrachte.
"Das war ein unglaubliches Spiel", so Bietigheims Trainer Kevin Gaudet. "Wir haben mit zwei Chancen eigentlich gut begonnen, aber dann hatte Bremerhaven drei Chancen und hat drei Tore gemacht. Nach dem 3:3 im zweiten Drittel war es Kampf pur auf beiden Seiten und eine Werbung fürs Eishockey. Natürlich bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft und sehr glücklich über den Sieg."
Fischtown Pinguins Bremerhaven - Bietigheim Steelers 3:4 n.V. (3:2, 0:1, 0:0, 0:1)
Tore: 1:0 (5.) Hooton, 2:0 (7.) Miller, 3:0 (10.) Dejdar, 3:1 (11.) Pinizzotto, 3:2 (13.) St. Jacques, 3:3 (24.) Pinizzotto, 3:4 (72.) Auger; Strafminuten: Fischtown Pinguins Bremerhaven 12, Bietigheim Steelers 16; Zuschauer: 4.422.