Christof Kreutzer ist einer der neuen Assistenten von Marco Sturm.
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Immer mehr deutet auf eine Doppellösung in Personalunion von Club- und Bundestrainer hin. Dies wurde auch am Rande der CHL-Auslosung in Prag einmal mehr deutlich. "Mit einer Doppellösung habe ich überhaupt kein Problem, wenn es das Beste für das deutsche Eishockey ist", meinte beispielsweise Münchens Sportlicher Leiter Christian Winkler, gleichzeitig Mitglied im Kompetenzteam Sport der Nationalmannschaft. Indirekt ähnlich äußerte sich auch Berlins Peter John Lee, ebenfalls im Kompetenzteam Sport tätig. "Es geht jetzt nicht um Pat Cortina, sondern um die Frage, wie man sich in den folgenden Jahren ausrichtet. Diese grundsätzliche Frage wird die Entscheidung bestimmen. Da hängt es auch davon ab, welche Pläne Franz Reindl jetzt hat."
Dass sein Clubtrainer Krupp dann in Personalunion auch Bundestrainer sein könnte und als Favorit auf den Posten gilt, scheint für Lee zunächst einmal kein Problem, auch wenn er behauptet, sich darüber noch keine Gedanken gemacht zu haben. "Wenn die folgenden Gespräche das ergeben, werde ich mir Gedanken darüber machen. Jetzt werde ich mich zu Spekulationen, die von der Presse ins Spiel gebracht werden, aber nicht äußern." Klar ist aber: An Peter John Lee dürfte es nicht scheitern, auch wenn der Berliner Manager 2011 noch gegen diese Doppelfunktion war.
Kritische Stimmen kommen aus der Liga derzeit nur wenige, Ingolstadts Manager Jiri Ehrenberger ist einer der Kritiker: "Möglich ist alles, aber ob es sinnvoll wäre, ist eine andere Frage. Ich fände einen Bundestrainer, der nicht Vereinsinteressen vertritt, besser."
Düsseldorfs Trainer Christof Kreutzer meint: "Möglich ist es auf jeden Fall. Aber es ist schwer zu sagen, was die beste Lösung ist. In jedem Fall ist auch der Job des Bundestrainers sehr intensiv, man muss sich schließlich auch um den Nachwuchs kümmern. Man braucht in jedem Fall dann eine gute Unterstützung sowohl im Club wie auch beim DEB."
Kreutzer selbst tauchte auch im Kandidatenkreis für eine Doppellösung auf, seit ihn Nationaltorhüter Timo Pielmeier nach dem Halbfinale der DEL demonstrativ für seine Arbeit mit jungen deutschen Spielern lobte. Kreutzer selbst hätte auch durchaus Interesse: "Ich habe darüber noch nicht nachgedacht. Aber es wäre in jedem Fall eine große Ehre für mich, die deutsche Nationalmannschaft zu trainieren. Für jeden Spieler oder Trainer ist das ein Ziel. Man müsste dann miteinander sprechen, ob man das hinbekommt, schließlich habe ich ja den Clubtrainerjob in Düsseldorf."
Tobias Welck