Sebastian Elwing bei seinem Abschiedsspiel.
Foto: G. Schulze
Das Ergebnis war zweitrangig. Was zählt war ein würdiger Abschied für einen mehr als sympathischen Eishockeyspieler, der in Weißwasser seine zweite Heimat gefunden hatte. Über 2.000 Eishockeyfans aus ganz Deutschland, die meisten natürlich aus Weißwasser und Berlin, erlebten einen tollen Abend und eine letzte Ehrenrunde von Sebastian "Elle" Elwing.
Als Sekunden vor dem Ende der ehemalige Füchse-Torjäger Morgan Samuelsson per Penalty zum 10:19 traf, hatten sich schon lange die Besucher in der Eisarena von ihren Sitzen erhoben. Angefeuert von wechselseitigen "Dynamo"-Gesängen zwischen dem Füchse-, und dem Eisbärenblock, musste Sebastian Elwing das letzte Gegentor in seiner Torhüterlaufbahn kassieren. Gegen einen Ausnahmestürmer wie Morgan Samuelsson, tat er es aber (fast) gern. Der Schwede, der noch heute in den Füchse-Geschichtsbüchern als erfolgreichster Torjäger in einer Saison geführt wird, glänzte auch an diesem Abend, an dem er mit einem Goldhelm auflief. Zwar unterlag das Team WSW, trotz prominenter Unterstützung von Ronny Arendt und Mirko Lüdemann, aber die Mannschaft "Torwartschule Elwing", war noch prominenter besetzt.
Zeitweise standen mehr aktuelle Nationalspieler auf dem Eis, als vor einem knappen Jahr beim Länderspiel gegen Frankreich. Viele Akteure aus Berlin ließen es sich nicht nehmen, zum Elle-Abschied in die Lausitz zu reisen. Unter anderem Andre Rankel, Florian Busch, die Braun-Brüder und auch Sven Felski zauberten über das Weißwasseraner Eis.
Für den ersten Treffer sorgte aber einer der jüngsten im Team. Lenny Elwing durfte nach sieben Minuten den Torreigen gegen seinen Papa eröffnen. Lenny traf an diesem Abend übrigens noch mal, genauso wie Eric Hördler, dem jüngsten Spross in der "Hördler"-Dynastie.
Aber auch Sebastian Elwing durfte ein Tor erzielen. Zwischenzeitlich spielte er als Stürmer und war in der 31. Minute per Penalty erfolgreich. Am Ende des Abends stand Elle aber wieder zwischen den Pfosten und bedankte sich nach dem Schlusspfiff mit einem leichten Zittern in der Stimme, bei den vielen Gästen für ihren Besuch. Gemeinsam mit seiner Familie ging er dann auf eine letzte Ehrenrunde.
Ganz auf ihren "Elle" müssen die Fans in Berlin und Weißwasser aber nicht verzichten. Er wird mit Beginn der neuen Saison als Torwarttrainer im Nachwuchs an beiden Standorten regelmäßig tätig sein und auch bei der Profimannschaft der Füchse mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Andreas Friebel