Dieter Hegen
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Eigentlich schien alles klar: Im Mai 2016 soll der Baubeginn für das neue Kaufbeurer Eisstadion sein, das zur Saison 2017/18 fertiggestellt sein soll. Eine städtische Gesellschaft soll den 22,5 Millionen Euro teuren Neubau stemmen. Doch nun gibt es plötzlich neue Entwicklungen. Ein Schweizer Investor will das Stadion in Eigenregie als kleine Multifunktionshalle bauen und betreiben.
"Es gab schon früher, als es um den Stadion-Neubau das erste Mal ging, Gespräche mit drei bis vier Investoren", sagt Kaufbeurens Eishockey-Legende Dieter Hegen, der jetzt zu einer Personengruppe gehört, die einen neuen Vorstoß in Sachen privater Investoren unterstützen. "Das ist damals aber daran gescheitert, dass es um PPP-Modelle gehandelt hat. Nun will es eine Gruppe komplett alleine bauen und auch betreiben. Das ist doch auch für die Steuerzahler gut." Den Grund für den neuerlichen Vorstoß nennt Hegen auch: "Die DEL hat ja jetzt die Türen wieder geöffnet. Und das geplante neue Stadion erfüllt mit den maximal 3.500 Plätzen die Anforderungen nicht. Der Neubau ist ja auf die langfristige Zukunft ausgerichtet, da sollte man das berücksichtigen." Allerdings: Der ESV Kauflbeuren e.V. und die ESVK Spielbetriebs GmbH teilten in einer Pressemitteilung mit, dass eine mögliche Erweiterung des Stadion nach Architekten-Auskunft gegeben sein wird. "Wenn sie das sagen, dann wird das schon so sein", meint Hegen dazu. "Meine Information ist allerdings, dass es von der Stadt keinerlei Pläne zu einer Kapazitätserweiterung gibt, sondern dann Schluss ist."
So oder so - die Zeit drängt, denn "eine Verzögerung der Inbetriebnahme des Neubaus ist für die ESVK Spielbetriebs GmbH und des ESV Kaufbeuren e.V. absolut unvorstellbar und auch in keinster Weise tragbar", so die Verantwortlichen in einer Mitteilung. "Wir wollen Anfang kommender Woche mit dem ESVK reden", erläutert Hegen: "Wir hoffen dann im Laufe der kommenden Woche auch auf einen Termin beim Oberbürgermeister." Der wurde vergangene Woche per Brief über die Pläne informiert. Sein städtischer Finanzreferent, Markus Pferner, meinte gegenüber der Allgäuer Zeitung. "Ein Konzept liegt noch nicht vor." Gleichwohl erklärte OB Stefan Bosse gegenüber dem Lokalradio allgäuhit, dass man für mögliche Investoren offen und zu Gesprächen bereit sei.
Tobias Welck