Kurt Kleinendorst ist am Donnerstag als neuer Cheftrainer in Ingolstadt vorgestellt worden. Foto: ERC Ingolstadt
Der ERC Ingolstadt hat am Donnerstag Kurt Kleinendorst als neuen Cheftrainer vorgestellt. Der US-Amerikaner war laut Sportdirektor Jiri Ehrenberger von Anfang an ganz vorne dabei im Rennen um den Posten als Headcoach. Für den 54-Jährigen ist es eine Rückkehr, denn in der Saison 1988/89 schnürte der ehemalige Angreifer seine Schlittschuhe für die Panther in der Oberliga Süd. Neben seinem Engagement als Co-Trainer und Scout bei den New Jersey Devils wurde Kleinendorst auch Weltmeister als Coach der US-amerikanischen U18-Nationalmannschaft und AHL-Champion mit den Binghamton Senators. Im Interview mit Eishockey NEWS online spricht Kleinendorst über die Gründe für seine Zusage in Ingolstadt, über seinen Stil als Trainer und warum er aktuell auch als Psychologe gefragt ist
Herr Kleinendorst, für Sie ist es eine Rückkehr nach Ingolstadt, welche Erinnerungen haben sie an Ihre Zeit bei den Panthern?
Kurt Kleinendorst: "Am meisten ist mir in Erinnerung geblieben, wie gut mich die Leute damals behandelt haben. Aber auch an das halb offene Stadion und die Ehrenrunden nach Siegen erinnere ich mich. Ich habe meine Zeit in Ingolstadt genossen und allgemein ist Süddeutschland wirklich sehr schön. Ich bin auch mit ein paar Personen von damals in Kontakt geblieben."
Wie würden Sie sich selbst als Trainertyp beschreiben?
Kleinendorst: "Die gute Nachricht ist, dass ich zu 95 Prozent ein netter Typ und gut drauf bin, aber das geht nicht jeden Tag so. Heutzutage ist es wichtig, gut mit den Spielern umzugehen, damit sie sich gut fühlen, aber man muss sie auch antreiben. Ich lege viel Wert auf Disziplin, darauf kommt es an. Beim Spiel ohne Puck, genauso wie keine Strafen zu nehmen nachdem das Spiel unterbrochen ist. Gleichzeitig will ich den Spielern in der Offensive auch einen gewissen Freiraum geben, damit sie sich entfalten können."
An welchen Stellschrauben wollen sie zuerst ansetzen, um die Panther wieder in die Erfolgsspur zu führen?
Kleinendorst: "Wir wollen jetzt nichts überstürzen, aber eine gute Defensive ist für mich das Wichtigste. Trotzdem wollen wir offensives Eishockey spielen. Die Spieler müssen ihre defensive Verantwortung wahrnehmen, wenn der Gegner in Puckbesitz ist. Ich muss es jetzt schaffen, dass das Team sich besser fühlt und wieder Vertrauen in sich fasst. Wir haben einen Neustart ohne Vorurteile und jeder kann sich beweisen."
Interview: Stefan Ried