Erst im Schlussdrittel musste sich Deutschland gegen Weltmeister Kanada geschlagen geben.
Foto: HHOF-IIHF Images/Panagiotakis
Lange Zeit gut gespielt und gut mitgehalten, aber trotzdem keine Punkte. Die deutsche Nationalmannschaft brachte am Donnerstag Titelverteidiger Kanada zeitweise mächtig ins Wanken, musste am Ende aber doch mit einer deutlichen 2:5-Niederlage das Eis verlassen.
Über weite Strecken bot die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm dem haushohen Favoriten aber ein Spiel auf Augenhöhe. Auch ein zwischenzeitlicher 0:2-Rückstand im Mittelabschnitt wurde aufgeholt. Letztendlich erwies sich der amtierende Weltmeister und Olympiasieger dann aber als zu stark und zu clever. Wobei das deutliche 5:2 im Schlussdrittel dann doch etwas zu hoch ausfiel.
Die DEB-Auswahl spielte schon im ersten Drittel munter mit. Das neue Selbstvertrauen war zu erkennen, die Sturm-Truppe igelte sich nicht ein, sondern versuchte selbst offensiv Akzente zu setzen. Das gelang auch sehr gut, trotzdem lag man nach 20 Minuten mit 0:1 hinten. Taylor Hall wurde in der 4. Minute nicht energisch genug von Torsten Ankert attackiert und bei seinem Schuss sah dann auch Torhüter Timo Pielmeier nicht ganz glücklich aus. Der vermeintliche 1:1-Ausgleich in der 16. Minute wurde nach Videobeweis wegens eines Schlittschuhtores von Gerrit Fauser zurecht nicht anerkannt. Ein Unentschieden hätte sich Deutschland zu diesem Zeitpunkt aber eigentlich durchaus verdient gehabt.
Aber Kanada bestrafte die deutschen Fehler auch weiterhin eiskalt. Als im ersten kanadischen Powerplay Marcel Noebels den Puck nicht aus aus der Gefahrenzone bekam, traf wenig später Corey Perry zum 2:0 in der 24. Minute. Der Kapitän der Ahornblätter hielt den Schläger in einen Querpass. Danach kontrollierte der Weltmeister über weite Strecken das Geschehen gegen eine bemühte deutsche Mannschaft, schläferte sich damit aber selbst ein. Und das sollte sich rächen: Als die Kanadier in der eigenen Zone an der Bande nicht energisch genug zu Werke gingen, gewann Dominik Kahun zunächst den Zweikampf und mit einem Schlittschuhpass bediente dann Marcel Noebels den freistehenden Patrick Reimer, dessen Onetimer zum Anschluss im kanadischen Tor einschlug. Nun war das deutsche Team wieder im Spiel - und es kam noch besser. Nach einem perfekten Diagonalpass von Philip Gogulla stand Verteidiger Sinan Akdag völlig frei, legte sich den Puck zurecht und hämmerte ihn dann maßgenau in den Winkel zum 2:2 in der 38. Minute.
Im Schlussdrittel legte aber erneut Kanada vor. Taylor Hall sorgte in der 44. Minute mit seinem fünften Turniertor für das 3:2. Hall traf im Nachschuss nach einem Querpass, nachdem Pielmeier zuvor einen Schuss zur Seite abwehrte. Nun gab sich Kanada keine Blöße mehr und Boone Jenner sorgte in der 47. Minute für die Vorentscheidung, als er einen Schuss von Morgan Rielly zum 4:2 abfälschte. Deutschland gab zwar trotz nachlassender Kräfte nicht auf, aber trotzdem wurde es am Ende noch deutlich. Denn erneut zeigte Kanada in der 54. Minute seine Klasse im Powerplay und setzte mit dem zweiten Überzahltor - einem Schuss von der blauen Linie von Cody Ceci - den Schlusspunkt.
Kanada - Deutschland
5:2 (1:0, 1:2, 3:0)
Deutschland: Pielmeier - Boyle, Akdag; Ehrhoff, Holzer; Reul, Mo. Müller; Ankert - Macek, Draisaitl, Noebels; Schütz, Hager, Gogulla; Kink, M. Goc, Y. Seidenberg; Reimer, Kahun, Rieder; Fauser;
Tore: 1:0 (3:54) Hall (Murray), 2:0 (23:22) Perry (Duchene, Brassard - PP1), 2:1 (31:31) P. Reimer (Noebels, Kahun), 2:2 (37:36) Akdag (Gogulla, Schütz), 3:2 (43:12) Hall (McDavid, Matheson), 4:2 (46:50) Jenner (Rielly, Brassard), 5:2 (53:17) Ceci (O´Reilly - PP1); Strafminuten: Kanada 8, Deutschland 6