Vor dem 5. Spieltag in der DEL Bayerisches Spitzenduell in Straubing, Spektakel-Potenzial in Berlin, Iserlohn auf der Suche nach dem ersten Sieg

Wer hätte das vor der Saison gedacht? Das Heimspiel der Straubing Tigers gegen den EHC Red Bull München ist das Spitzenduell des fünften DEL-Spieltages am Freitagabend. Beide Mannschaften haben nach vier Partien bereits jeweils neun Punkte auf ihrem Konto, mehr hat in der höchsten deutschen Spielklasse derzeit niemand. Dies kommt im Falle Münchens nicht, im Falle der Tigers allerdings doch durchaus überraschend. Schließlich hatten die Niederbayern noch in der Saisonvorbereitung einige Schwächen offenbart.

In der abgelaufenen Spielzeit trafen sich die Tigers und die Roten Bullen gleich neunmal: Während in der Hauptrunde Straubing alle vier Begegnungen nach regulärer Spielzeit für sich entschied und damit die Maximalausbeute von zwölf Zählern einfuhr, setzte sich im Playoff-Viertelfinale jedoch der spätere deutsche Meister aus München letztlich souverän in fünf Spielen durch. Und auch aktuell ist der EHC Red Bull dank des starken Torverhältnisses von 16:8 schon wieder Tabellenführer. "Sie sind nicht umsonst Meister geworden und sind durch Neuverpflichtungen wie Jerome Flaake, Brooks Macek oder Jon Matsumoto in dieser Saison auch mit Sicherheit nicht schwächer geworden", weiß Tigers-Trainer Larry Mitchell, dass seine Mannschaft eine äußerst knifflige Aufgabe erwartet.

Ebenfalls bereits neun Punkte auf ihrem Konto haben die Kölner Haie, die im Gegensatz zu Straubing und München allerdings erst drei Partien absolviert haben und somit sogar "virtueller" Tabellenführer sind. Nicht nur deshalb gehen die Domstädter am Freitag als klarer Favorit in das Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings. "Die Liga hat nicht erst in dieser Saison gezeigt, dass sie sehr ausgeglichen ist", warnt Haie-Coach Cory Clouston jedoch vor Überheblichkeit.

Das vierte und letzte Team mit momentan neun Zählern sind die Eisbären Berlin, die am Freitagabend die Thomas Sabo Ice Tigers aus Nürnberg empfangen. "Nürnberg verfügt über eine talentierte Mannschaft, die in den letzten Jahren insbesondere in der Offensive sehr stark war", erwartet Berlins Trainer Uwe Krupp gefährliche Franken. Viele Tore versprechen allerdings auch die Eisbären um Liga-Top-Scorer Nick Petersen (vier Treffer, drei Vorlagen), die zusammen mit dem EHC Red Bull München aktuell die erfolgreichste Offensive der DEL (16 Tore) stellen. Ein echtes Spektakel scheint in der Berliner Mercedes-Benz Arena also durchaus möglich.

Ein Spektakel muss es für die Iserlohn Roosters nicht sein: Nach vier Niederlagen zum Start würde den Sauerländern, die momentan die rote Laterne der DEL mit sich herumschleppen müssen, im Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg mit Sicherheit auch ein unspektakulärer 1:0-Erfolg reichen. Hauptsache, es klappt endlich mit dem ersten Liga-Sieg der neuen Saison. Gegner Wolfsburg wird den Roosters jedoch wohl kaum den Gefallen tun, sie zu unterschätzen: "Iserlohn ist sehr heimstark, auch wenn die letzten Ergebnisse etwas anderes aussagen", zeigt Grizzlys-Flügelstürmer Sebastian Furchner Wolfsburgs Respekt vor den Iserlohnern.

Die übrigen Partien des fünften DEL-Spieltages: Die Düsseldorfer EG - möglicherweise neben Tim Conboy auch ohne die angeschlagenen Bernhard Ebner und Christoph Gawlik, dafür jedoch voraussichtlich wieder mit Rechtsaußen Norm Milley - reist zu Liga-Neuling Fischtown Pinguins Bremerhaven, Daniel Pietta gastiert bei seinem 600. DEL-Spiel mit den Krefeld Pinguinen beim ERC Ingolstadt, und die Adler Mannheim wollen in der heimischen SAP Arena gegen die Augsburger Panther ihren dritten Dreier in Serie eintüten und damit in die Spitzengruppe der DEL vorstoßen.

Erstes Bully aller sieben Begegnungen ist um 19.30 Uhr. Telekom Eishockey überträgt alle sieben Partien ab 19.15 Uhr live und in voller Länge.

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