Der ehemalige Bundestrainer Gerhard Kießling, hier zusammen mit seinem Sohn Udo und Erich Kühnhackl (rechts) im Jahre 1977 bei den Kölner Haien, ist im Alter von 94 verstorben. Foto: imago
Das deutsche Eishockey trauert um den früheren Bundestrainer Gerhard Kießling. Der ehemalige DDR-Auswahlspieler und -Staatstrainer starb nach übereinstimmenden Meldungen mehrerer Medien bereits am vergangenen Freitag im Alter von 94 Jahren. Kießling hatte unter anderem die Kölner Haie 1977 zum ersten Meistertitel geführt. "Wir sind tieftraurig und möchten der Familie um seinen Sohn Udo Kießling im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Geschäftsführung, Spieler, Trainer, Betreuer und der gesamten KEC-Familie unser Beileid aussprechen", so wird Haie-Geschäftsführer Peter Schönberger in einer offiziellen Mitteilung aus Köln zitiert.
Kießling, der vier Jahre lang auch Nationaltrainer der DDR war, floh 1957 aus der damaligen DDR und übernahm von 1970 bis 1974 das Amt des Bundestrainers. Mit den Haien holte er 1979 zum zweiten Mal den Titel, 1980 und 1981 stand Kießling mit der Düsseldorfer EG im Finale. Im Westen trainierte der anerkannte Eishockeylehrer unter anderm auch Eintracht Frankfurt, den EV Rosenheim, den EV Füssen, den ECD Iserlohn und zum Abschluss seiner Karriere Lustenau und Innsbruck in Österreich.
Gerhard Kießling galt als Eishockey-Pionier. Durch die Schule des gebürtigen Sachsen ging von Alois Schloder bis Erich Kühnhackl alles, was früher Rang und Namen im deutschen Pucksport hatte. Kießlings Sohn Udo (58) ist mit 320 Einsätzen deutscher Rekordnationalspieler und Mitglied im Jahrhundert-Team des deutschen Eishockeys.