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Salomonisches Urteil Im Fall der Löwen Frankfurt und Dennis Reimer: Denn obwohl Reimer am Freitag beim 8:2 der Löwen gegen Crimmitschau nach drei großen Strafen nicht spielberechtigt gewesen wäre, erfolgte keine Spielwertung und das 8:2 bleibt bestehen.
"Es war ein Fehler von unserer Seite", sagt DEL2-Geschäftsführer Rene Rudorisch offen und ehrlich. "Es ist unzweifelhaft klar, dass ein nicht-spielberechtigter Akteur eingesetzt wurde, aber es wurde eine offizielle Anfrage an die Liga gestellt und man muss sich dann auf eine solche Aussage auch verlassen können." Das zeugt von Größe und es spricht auch für Rudorisch, dass er nicht mit den Fingern auf Einzelpersonen zeigt. "Die Anfrage wurde an mich als Geschäftsführer gestellt, ich habe mich beim Büro für den Spielbetrieb erkundigt, von dort eine Aussage erhalten und diese dann an Frankfurt weitergeleitet. Es ist also ein Fehler der Liga als Gesamtheit und am Ende stehe ich dafür als Geschäftsführer auch gerade."
In der Praxis ist es so, dass nach jedem Spieltag anhand der offiziellen Spielberichtsbögen die großen Strafen im Ligabüro erfasst werden. Ist ein Spieler zum Beispiel nach der dritten großen Strafe gesperrt, ist er dann automatisch bei Pointstreak rot als gesperrt markiert. Im Fall von Dennis Reimer war dies nicht so, weil eine Disziplinarstrafe im Oktober versehentlich nicht erfasst wurde. Allerdings: Eine gewisse Mitschuld hat natürlich auch Frankfurt. Denn die Löwen wussten ganz genau, dass Reimer drei Disziplinarstrafen hatte. Ein tiefergehender Dialog mit der Liga hätte also helfen können.
"Obwohl der Lizenzclub hätte erkennen können, dass der Spieler Reimer für diesen Spieltag automatisch gesperrt gewesen ist, wiegt der Vertrauensschutz gegenüber den Aussagen der Ligagesellschaft in diesem Fall schwerer und es erfolgt deshalb ausnahmsweise keine nachträgliche Spielwertung gegen den Lizenzclub", so die DEL2 in einer Pressemitteilung. Und weiter: "In der E-Mail vom 10.02.2015 hat die ESBG-Geschäftsführung ausdrücklich dargelegt, dass sie von nur zwei relevanten Strafen ausgegangen ist. Dem Lizenzclub hätte dieser Irrtum auffallen können, denn er hat im eigenen Interesse selber alle relevanten Strafen zu registrieren. Diesbezüglich hat der Lizenzclub seine Sorgfaltspflicht verletzt und trägt eine Teilschuld. Aufgrund dessen wurde eine Geldstrafe festgesetzt. Der Spieler Dennis Reimer wird seine automatische Sperre am Sonntag, den 15. Februar, absitzen und steht den Löwen Frankfurt für die Partie in Dresden nicht zur Verfügung."