Geänderte Reihen im Abschlusstraining vor dem Lettland-Showdown "Wir sind bereit morgen Vollgas zu geben!"

Am Montagmorgen absolvierte die deutsche Nationalmannschaft einen Tag vor dem alles entscheidenden Endspiel gegen Lettland (live ab 20.00 Uhr auf SPORT1)die letzte Trainingseinheit. Nur ein Sieg zählt für die DEB-Cracks, um das Viertelfinale der 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft zu erreichen. Hoffnungen geben die NHL-Ausscheider Leon Draisaitl und Philipp Grubauer. Sie trainierten im vollen Pensum mit.

Trainer Marco Sturm setzte im Abschlusstraining auf grundlegende Dinge. Spielaufbau, Fünf-gegen-Fünf und das Umschaltspiel. Gegen eine eiskalte, lettische Mannschaft könnten nämlich jede Unachtsamkeit schon entscheidend sein. "Es kommt auf Kleinigkeiten an. Wir brauchen morgen einen guten Torhüter und die Special Teams müssen funktionieren. Die Letten spielen ein sehr gutes Turnier, weil sie auf die Fehler des Gegners warten und dann eiskalt zuschlagen", erklärt der Bundestrainer.

Im Tor gibt Philipp Grubauer sein Heim-WM-Debüt. Der Ersatztorwart der Washington Capitals absolvierte schon bei der Weltmeisterschaft 2014 zwei Spiele für den DEB und erreichte Spitzenwerte, wie eine Fangquote von 92,2 Prozent. Er stand auch bei der Olympiaqualifikation 2016 im Tor, spielte zweimal zu Null und kassierte gegen Lettland nur zwei Tore.

Sein NHL-Kollege Leon Draisaitl feierte schon am Samstag seinen - äußerst gelungenen - Einstand. Nur wenige Stunden nach seiner Ankunft in Deutschland spielte der 22-Jährige auf höchstem Niveau und bereitete das 1:0 nach nur wenigen Minuten eindrucksvoll vor. "Leon ist unser bester Spieler. Es geht ihm heute schon viel besser als vor zwei Tagen. Man merkt den Stress und die harte Arbeit aus den Playoffs. Aber er hat noch einiges im Tank", verspricht Sturm.

Dazu hat auch der freie Sonntag beigetragen. "Ich finde unseren Spielplan ganz gut. Ob das ein Vor- oder Nachteil hinterher ist, wird man dann sehen", sagt Kapitän Christian Ehrhoff. Auch sein Trainer nutzte die Zeit, um mit seiner Familie zu entspannen: "Ich habe zum ersten Mal außerhalb des Hotels in Köln einen Kaffee getrunken."

Anscheinend nutzte Sturm zudem die Zeit sich Gedanken um die Aufstellung zu machen. Die Reihen werden im Vergleich zum Italien-Spiel geändert. Hager und Schütz werden vermutlich getrennt werden. Wer Grubauer den Rücken stärken wird, ist hingegen noch ungewiss. Goalie-Kollege Thomas Greiss trainierte normal mit. Trotzdem wolle Marco
Sturm abwarten, wie es ihm nach dem Abschlusstraining erginge.

Zu viel Druck verspürt die Mannschaft aber nicht. "Hätte uns vor dem Turnier jemand gesagt, dass wir ein Endspiel gegen Lettland um das Viertelfinale haben, hätte das wohl jeder von uns so unterschrieben", erklärt Ehrhoff und fügt hinzu: "Solche Spiele machen riesig Spaß. Wir sind bereit morgen Vollgas zu geben!"

Johannes Scholl