Das dritte Saison-Wochenende in der Bayernliga Spitzentrio setzt sich bereits ab, Pegnitz nach Trainerwechsel mit erstem Sieg

Ein dramatisches Spitzenspiel, ein Team, das seine Mannschaftskasse plündert, damit der Verein einen Spieler verpflichten kann, und ein Club, der nach dem ersten verlorenen Heimspiel den Trainer feuert und dann prompt den ersten Dreier holt - in der Bayernliga war an diesem Wochenende allerhand geboten.

Spannender kann ein Spiel nicht sein: Die beiden Top-Favoriten Höchstadt und Landsberg, die bislang souverän durch die Liga pflügen, sind am Sonntag aufeinandergetroffen. Als die Alligators in der 56. Minute mit 2:0 in Führung gingen, schien die Sache gelaufen, aber mit einem Doppelschlag in der 57. und 58. Minute kam der HCL zurück. In der Verlängerung bissen die Alligators zu und sind jetzt alleiniger Tabellenführer. Überraschender Dritter ist der ESC Dorfen, der im Moment keine Gefangenen macht: 7:3 in Moosburg und 6:2 gegen Füssen sprechen eine deutliche Sprache. Dieses Trio hat sich schon ein wenig vom Rest des Feldes abgesetzt.

Den ersten Dreier haben am Freitag die Erding Gladiators beim 4:2 gegen Passau eingefahren. "Wir haben uns noch nicht so richtig gefunden", meinte Coach Thomas Vogl, der auf die Sturmreihe Krzizok, Lachner, Poetzel verzichten musste. Das Trio hatte 2016/17 rund 150 Punkte gesammelt. Am Sonntag fehlte dann auch noch Timo Borrmann verletzt, der am Freitag noch groß aufgespielt hatte. "Gut, dass wir Philipp Michl dazubekommen haben", meinte Vogl, "sonst würde es düster aussehen". Michl machte beide Tore bei der 2:3-Overtime-Niederlage in Buchloe.

Passaus Trainer war ziemlich bedient nach der Niederlage in Erding, die quasi im ersten Drittel besiegelt worden war (0:3). "Das war Eiskunstlauf, ich weiß nicht, wo die Mannschaft war", schimpfte Ivan Horak. "Die Spieler haben nur den Kopf geschüttelt, keiner hat den Arsch bewegt." Und die Laune des Black Hawks Trainers war am Sonntag nach dem 3:4 gegen Pegnitz noch weiter im Keller. Es war der erste Dreier der Ice Dogs, die sich nach der 0:7-Heimschlappe gegen Landsberg von Trainer Stan Mikulenka getrennt hatten. Er selbst sieht es "als die vermutlich beste Lösung", denn die Chemie mit dem Team habe nicht mehr gestimmt.

Bleibt noch Schongau, das unter der Woche mit einer spektakulären Aktion für Aufsehen gesorgt hatte. Die Mammuts hatten ihre Mannschaftskasse geplündert, damit der Verein Milan Kopecky zurückholen kann, der vor der Saison keinen Vertrag mehr erhalten hatte. Der Tscheche wurde verpflichtet, kam, sah und siegte. Mit dem 3:2 gegen Pfaffenhofen und dem sensationellen 3:2 in Peißenberg haben die Mammuts ein perfektes Sechs-Punkte-Wochenende hingelegt. Das haben sonst nur Dorfen und Geretsried geschafft.

Wolfgang Krzizok