Spinnenmann und Turtle-Man beim Spiel Schweden gegen Lettlan.
Foto: Marga
In Köln wird bei der Weltmeisterschaft nicht nur Eishockey gespielt, es wird auch ein Eishockeyfest gefeiert. Rund um dieses Fest gibt es immer wieder Lustiges und Kurioses zu erleben, die nicht in den Berichten zu den Spielen erwähnt werden, sondern an dieser Stelle.
Spielt die russische Mannschaft, ist das Stadion fest in russischer Hand. "Ros-si-ja" und "Scheibu" hallt es laut von den Rängen, wenn die Fans ihr Team anfeuern. Fällt dann ein Tor, erfolgen die Durchsagen auch noch passenderweise in russischer Sprache. So verstehen es auch die Spieler dann offenbar besser, denn in der Mixed Zone hört man als nicht-russischer Journalist dann schon mal "Sorry, I don't speak English", wenn man nach einem Interview fragt. Akzentfrei und im Vorbeigehen mit einem Augenzwinkern
Vor der Pressetribüne laufen immer wieder stets bestens gelaunte Fans hin und her und tanzen zur lautstarken Bass-Musik. Nach der WM könnte man hier in der Arena ohne Probleme eine Großraumdisco einrichten. Denn die neue Soundanlage wird hier voll ausgereizt. Der offizielle Song Playground hat sich schon nach wenigen Spielstunden im Gehirn festgebrannt. Der italienische DJ Gigi D'Agostino hat es dem Stadion-DJ ebenfalls angetan.
Spaß machen übrigens auch die kreativen Schiedsrichterzeichen auf dem Videowürfel, bei dem ein in schwarz-weißem Schiri-Shirt gekleideter Gallier aus den Asterix-Comics zusammen mit Methusalix und zwei Römern das Vergehen erklärt. Würde er den Comics von René Goscinny und Albert Uderzo entstammen, hieße er wohl "Erlaubnix".
WM heißt natürlich neben Musik auch immer Verkleidungen. Am Donnerstag hatte unter anderem ein Ninja-Turtle, ein Spinnenmann (nicht der echte Spiderman) und der Geist aus Scream nebst Fahne (seines Landes!) den Weg in die Arena gefunden. Und obwohl es durchaus angenehme Temperaturen in der Arena hatte, verzichteten einige russische Fans nicht auf Fellmützen. Schweden hat eigentlich die gelbe Wand mit nach Köln gebracht - keine aus Dortmund, sondern eine eigene aus immer ganz in Gelb gekleideten Fans, die am Donnerstag gegen Lettland allerdings etwas kleiner als im Spiel gegen Deutschland ausfiel. Die reisefreudigen und immer lautstarken Letten hatten sich zum Teil schon vor dem Spiel am Bierstand mit ihnen verbrüdert.
Und apropos Letten: Die bleiben nach einem Sprichwort nicht nur die Letten. Die bleiben auch - lange vor der Arena. Und feiern. Und dann fahren sie auch manchmal noch vors Teamhotel und feiern dort weiter. Stundenlang. Auch wenn die Mannschaft verliert.
Michael Bauer