DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch.
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Die DEL2 gab am Donnerstag einige Änderungen für die kommende Spielzeit 2017/18 bekannt. So werden weniger Plätze auf dem Spielberichtsbogen für U24-Spieler freigehalten werden und in Sachen Schiedsrichter wird künftig das Vier-Mann-System analog zur DEL angestrebt. Am Mittwoch kamen die Gesellschafter der ESBG Eishockeyspielbetriebsgesellschaft mbH in Ingolstadt zusammen: Insgesamt tagten die Gesellschafter der DEL2 am gestrigen Tag sieben Stunden.
Mit großer Mehrheit haben sich die DEL2-Gesellschafter für eine Erhöhung der regulären Lizenzen zur Saison 2017/18 ausgesprochen. Das bedeutet: Reguläre Lizenzen gelten für deutsche Spieler über 24 Jahre und ausländische Spieler. Bisher waren auf dem Spielbericht 14 reguläre Lizenzen erlaubt. In der kommenden Saison dürfen es 17 Lizenzen sein. Das heißt im Umkehrschluss: Für junge deutsche Talente sind weniger Plätze auf dem Spielberichtsbogen freigehalten als bisher. Für einen Kader mit 22 Spielern auf dem Spielbericht bedarf es demnach mindestens fünf deutscher U24-Spieler mit aktueller Spielberechtigung für eine deutsche Nationalmannschaft, während es bisher acht waren.
An den Kontingentstellen möchten die Clubvertreter aktuell nicht rütteln: Das bedeutet, die Anzahl der ausländischen Spieler ist weiterhin begrenzt auf vier Spieler mit ausländischem Pass pro Spielbericht. DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch: "Wir haben in verschiedenen Gremien der DEL2 und des DEB die U24-Vorgaben besprochen und diskutiert. Letztendlich müssen wir feststellen, dass diese Pflichtvorgaben sicher gut gemeint waren, allerdings bezogen auf die letzten Jahre nicht den gewünschten Erfolg erbracht haben. Gute, talentierte Nachwuchsspieler setzen sich auch im Wettbewerb mit älteren deutschen Spielern durch. Ohne die nötige Philosophie an den Standorten jungen Leuten eine Chance zu geben, hilft auch eine Vorgabe von oben nichts, weil die eingesetzten jungen Spieler oftmals nicht die Rolle bekommen, die sie für die Entwicklung brauchen." Diese Regelung ist zunächst für die kommende Spielsaison ausgerichtet.
Förderlizenzen bleiben erhalten: Die DEL2 möchte auch weiterhin die Kooperationen zwischen DEL und DEL2 und damit die Förderung von talentierten Eishockeyspielern unterstützen. Weiterhin dürfen bis zu sechs Spieler mit einer Förderlizenz zwischen DEL und DEL2 auf dem Spielbericht stehen. Allerdings haben die Gesellschafter einstimmig gegen eine Auflösung der Ein-Club zu Ein-Club Beziehung gestimmt. Das heißt ein Club aus der zweiten Liga kann eine Partnerschaft mit nur einer Mannschaft aus der DEL eingehen. Wobei die grundlegende Zusammenarbeit zweier Clubs der Ligen nicht verpflichtend verankert ist. Das ist eine weitere Änderung zum aktuellen Standard, denn es bedeutet: Ein DEL-Club braucht künftig nicht mehr zwingend einen Partner in der DEL2 und umgekehrt.
Eine Änderung gibt es auch im Schiedsrichtersystem: Bezogen auf das Schiedsrichterwesen wurde die Ligagesellschaft beauftragt, die Einführung des Vier-Mann-Schiedsrichter-Systems ab der Saison 2017/18 vorzubereiten. Nachdem sich die Gesellschafter im Vorfeld der vergangenen Saison nicht zu einer flächendeckenden Umsetzung verständigen konnten, wurde nun einstimmig der Rahmen der DEL2-Clubs abgesteckt, das Vier-Mann-System verbindlich und nachhaltig einzuführen. Hier gilt es nun gemeinsam mit dem DEB-Schiedsrichter-Ausschuss diese Vorgaben zu prüfen und im Sinne des Sports der DEL2 umzusetzen. "Dies ist gemessen am internationalen Standard in Profiligen das richtige Zeichen und eine positive Entwicklung. Wir sind uns bewusst, dass ein flächendeckendes Vier-Mann-System für die Clubs der DEL2 finanzielle Mehraufwendungen mit sich bringt. Doch ich bin überzeugt, dass uns dies mittelfristig verbessern wird und demnach sich diese Aufwendungen unter dem Strich lohnen werden", so der DEL2-Geschäftsführer.
Desweiteren gibt es eine Neubesetzung im Aufsichtsrat der DEL2: Die bisherigen Clubvertreter im Aufsichtsrat, René Reinert und Gerhard Kaufmann, gaben bekannt, dass sie nach der bisherigen dreijährigen Aufsichtsratstätigkeit im Sinne der DEL2 für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung stehen werden. Peter Merten wurde von Seiten der Gesellschafter für die weitere Tätigkeit im Aufsichtsrat ab dem 01. Mai 2017 bestätigt. Zudem wird ab diesem Zeitpunkt Frank Kottmann, Vorstand der CHG-MERIDIAN AG aus Ravensburg, neu von den Gesellschaftern in den Aufsichtsrat berufen. Die dritte von den Club-Gesellschaftern zu besetzende Stelle ist aktuell noch vakant.