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Mittwoch, 23. August 2017

Ehemaliger Nationaltorhüter im Interview Dimitrij Kotschnew: „Ich will mein Studium beenden und den Umstieg ins Berufsleben schaffen“

Dimitrij Kotschnew, ehemaliger Nationaltorhüter in Diensten der Hamburg Freezers, will nun den Umstieg ins Berufsleben schaffen. Foto: City-Press

Es gibt Spieler, die unmittelbar nach der aktiven Karriere als Trainer oder Manager dem Eishockey treu bleiben. Nicht so Dimitrij Kotschnew. Um den ehemaligen deutschen Nationaltorhüter ist es seit dem Ende der Hamburg Freezers ruhig geworden. Im nachfolgenden Interview spricht Kotschnew über seine Zeit in Russland, die Zeit nach dem Aus der Freezers und seinen geplanten Umstieg ins Berufsleben.

Herr Kotschnew, Sie kommen frisch aus dem Urlaub. Wo waren Sie?
Dimitrij Kotschnew: "Wegen unserem Kind konnten meine Frau und ich Elternzeit nehmen. Wir nutzten die freie Zeit aus und waren seit März unterwegs. Zunächst waren wir in Australien. Danach sind wir noch durch Europa getourt. Während der Profikarriere blieb dafür keine Zeit."

Das DEL-Aus der Hamburg Freezers war auch Ihr Karriereende. Was machen Sie jetzt?
Kotschnew: "Ich war bereits 35 und hätte ohnehin nicht mehr lange gespielt. Aus familiären Gründen kam ein Umzug nicht in Frage. Ich will nun mein Studium abschließen und den Umstieg in das Berufsleben schaffen. Daneben ist mir meine Rolle als Familienvater sehr wichtig."

Können Sie sich vorstellen irgendwann wieder zum Eishockey zurückzukehren?
Kotschnew: "Zufällig helfe ich diese Woche bei einem Nachwuchscamp in Hamburg aus. So kann ich etwas von meiner Erfahrung an die Kids weitergeben. Es wird aber erstmal eine einmalige Sache bleiben."

Hamburg, Iserlohn, Nürnberg, Straubing und dann wieder Hamburg. Sie haben die komplette deutsche Eishockeylandkarte durch
Kotschnew: "Ich wollte alles mal mitnehmen. Mit der Zeit lernt man alle DEL-Standorte kennen. Eishockey ist einfach ein Wahnsinns-Sport. Schade, dass man irgendwann zu alt dafür wird und aufhören muss."

Dazwischen lag ein vierjähriger Abstecher nach Russland. Über das Eishockey in Russland hört man immer wieder kuriose Geschichten...
Kotschnew: "Da ich in der damaligen Sowjetunion aufgewachsen bin und die Sprache beherrsche, war es für mich nichts Unbekanntes. Es war mehr ein Ausbrechen aus dem DEL-Alltag. Für einen Kanadier ist Russland hingegen erstmal ein Kulturschock. Da wundert es mich nicht, wenn kuriose Geschichten entstehen. Allgemein muss man aber anmerken, dass mit Ausnahme von vier/fünf Clubs überall sehr professionelle Strukturen vorherrschen."

Sie spielten die Saison 2010/11 bei Lokomotiv Yaroslavl. Kurz nach Ihrem Abschied ereignete sich die Flugzeugkatastrophe mit vielen Ihrer ehemaligen Teamkollegen an Bord. Wie haben Sie das Ereignis erlebt?
Kotschnew: "Mir fällt es immer noch schwer über diese Tragödie zu sprechen. Ich habe den Großteil der Jungs bestens gekannt. Eine Woche zuvor haben wir noch bei einem Turnier gegeneinander gespielt und waren gemeinsam Kaffee trinken. Dann kommt plötzlich während unseres Eröffnungsspiels in Ufa der Ligapräsident auf das Eis, bricht das Spiel ab und erklärt, was gerade passiert ist. Ich konnte das einfach nicht begreifen und fand es komplett irreal."
Interview: Sebastian Saradeth


Kurznachrichtenticker

  • vor 20 Stunden
  • Mit André Schrader, Tim Heffner und Andreas Hofer werden ein DEB-Schiedsrichter und zwei DEB-Linienrichter bei der Weltmeisterschaft der Top Division in Prag und Ostrava/Tschechien (10.-26. Mai 2024) mit dabei sein.
  • gestern
  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
  • gestern
  • Der 21-jährige Torhüter Leon-Niklas Jessler (zwei Einsätze für den EV Duisburg) wird das Team aus der Oberliga Nord wieder verlassen.
  • vor 2 Tagen
  • In der Finalserie der U17-Meisterrunde setzten sich die Jungadler Mannheim mit 3:1 gegen die Kölner Junghaie durch. Spiel 4 am Sonntag gewann der Mannheimer Nachwuchs souverän mit 5:1 und krönte sich mit dem Auswärtssieg zum neuen deutschen U17-Meister.
  • vor 4 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
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