Die Stimmung in Tölz ist bereits prächtig. Foto: Rabuser
Es war ein emotionaler Moment. Axel Kammerer schmunzelte bereits Sekunden vor der Schlusssirene, weil er die Ungeduld in den Körpern seiner Schützlinge erkannte. Dann gab es kein Halten mehr. Eine exaltierte Horde gelb-schwarz gedresster Cracks stürmte die Eisfläche, baute sich vor ihrer zahlreich und lautstark erschienenen Fanschar auf. Allen voran Iiro Vehmanen, das finnische Feierbiest. Nach acht Jahren in den Niederungen der Oberliga, kehrt der zweifache Deutsche Meister wieder in die DEL2 zurück. Am Ende ihrer Glückseligkeit sind die Tölzer Löwen damit aber noch nicht. "Wir spielen jetzt ein Finale gegen Tilburg, das ist ein Traum für uns", freut sich Kammerer auf die am Freitag in Bad Tölz beginnende Endspielserie gegen den niederländischen Abonnementmeister. "Die Meisterschaft wollen wir auch noch holen", betont Kapitän Florian Strobl.
Am Gesamtbild ändert der Ausgang der Finals freilich nichts mehr. Tölz ist aufgestiegen, ein Verzicht kommt nicht in Frage. Seine Mannschaft habe gegen Sonthofen, aber die gesamte Saison und speziell ab Dezember eine "herausragende Leistung" gezeigt, lobte Kammerer. Das Halbfinale an sich sei eine "spektakuläre Serie" gewesen. Während die Verantwortlichen gegen Tilburg auf anhaltend gute Besucherzahlen hoffen, wird im Hintergrind allmählich mit der Weichenstellung begonnen. Es wird von einer Etatanhebung von knapp einer halben Million Euro ausgegangen. Aktuell (noch) nicht darstellbar. ECT-Vorstand Hubert Hörmann äußerte sich gegenüber der Heimatzeitung dahingehend, dass zur Machbarkeit alle relevanten Anlaufstellen ihr Scherflein zum Gelingen beitragen müssten. Vom Mehrwert eines DEL2-Sponsoring, bis hin zu einem signifikant höherem Dauerkartenverkauf. Zudem müssten jene Zuschauer, die erst in den Playoffs wieder Gefallen an den Löwen gefunden haben, auch während der Vorrunde des Öfteren im Stadion vorbeischauen. Präzisieren wollte Hörmann den künftigen Zuschauerschnitt freilich noch nicht. Die Mannschaft solle den Erfordernissen entsprechend "punktuell verstärkt" werden. Primär aber soll der Großteil der Aufstiegsmannschaft die Chance erhalten, das sportliche Erreichte auch fortzuführen.
Oliver Rabuser