Die Winnipeg Jets sind "schuld" daran, dass eine Umstrukturierung der NHL-Gruppen nötig wird.
Das Zauberwort heißt auf Englisch realignment. Ins Deutsche ließe es sich am besten mit Umstrukturierung, Neuordnung oder Neuaufstellung übersetzen. Beim Board of Governors Meeting im Dezember wird entschieden, wie sich die NHL in der Saison 2012/13 neu ausrichtet. Denn durch den Wechsel der Atlanta Thrashers nach Winnipeg wird dies nötig.
Die Jets spielen nur in dieser Saison in ihrer alten Division, er Southeast Division und haben deshalb viele Reisestrapazen. Denn Winnipeg liegt nun einmal nicht im Südosten der USA, sondern in Zentralkanada in Manitoba. Kommende Saison werden die Jets in die Western Conference wechseln, bzw. in den Westen. Gleichzeitig wollen die Detroit Red Wings in die Eastern Conference wechseln. Auch sie begründen den Wechsel mit den vielen Reisestrapazen. Der Tenor von Mike Babcock und Co: Wir haben lange genug im Westen gespielt.
Doch so einfach ist es offenbar nicht. Neben einem simplen Wechsel der Red Wings (oder auch der Columbus Blue Jackets, im Gespräch sind aber auch die Dallas Stars oder die Minnesota Wild) in den Osten, werden im Hintergrund auch andere neue Formate diskutiert. Eines sieht die Auflösung der Divisionen vor. Dann würden die 30 Teams in vier neue Conferences eingeteilt und die Play-offs würden dann in der ersten Runde conference-intern ausgetragen werden, wie dies bereits bis 1993 der Fall war, als die NHL vor der letzten Expansion noch in vier Divisionen unterteilt war.
Bereits Ende Oktober meldete der TV-Sender CBC Sports, dass die Fürsprecher für diese Variante immer mehr werden. Derzeit sei das Verhältnis bei den Eignern 50:50. Allerdings rufe der Plan auch Gegner hervor. Denn gerade in der Eastern Conference könnten einige Rivalitäten aufgrund der Neueinteilung abschwächen. Das neue Format sähe vor, dass gegen alle Teams außerhalb der eigenen Conference nur je ein Heim- und Auswärtsspiel ausgetragen wird.
Um die Fanzahlen gerade in den aktuell unter Druck stehenden Standorten Columbus oder Nashville zu stärken, wäre das neue System ein Vorteil. Rund 40 Prozent aller Spiele dieser Teams beginnen nach 21 Uhr Ortszeit. Dies ist der Zeitverschiebung in Nordamerika geschuldet.
"Wir müssen uns einem Umstrukturierungsprozess unterziehen, das steht fest", sagte NHL-Commissioner Gary Bettman. "Wir hatten die Möglichkeit, mehrere Vorschläge zu diskutieren, haben aber noch keine Lösung gefunden. Ich hoffe, dass wir das beim nächsten Treffen Anfang Dezember schaffen." Das Meeting findet am 5. und 6. Dezember statt. 20 der 30 Eigner müssen einer Umstrukturierung zustimmen.
Michael Bauer