Christine Theiss bei der Übergabe ihres WM-Kampfoutfits an Redakteur Wolfgang Krzizok, das sie im Rahmen des Eishockey-Benefizspiels zwischen Erding und Rosenheim für die Internet-Auktion zur Verfügung stellt.
Foto: Dorfener Anzeiger
Die 14-jährige Kathi aus Erding hat Leukämie und sucht dringend einen Knochenmarkspender. Im Rahmen der Aktion "Hilfe für Kathi und andere", unter Federführung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS), hat in Erding bereits eine große Typisierungsaktion stattgefunden, an der sich über 2500 Menschen beteiligt haben.
Eine Typisierung kostet jedoch 50 Euro, und so haben viele Freunde, Vereine und Privatpersonen bereits zahlreiche Sammlungen und Aktionen gestartet, um Geld zu organisieren. Hier reiht sich nun auch die Eishockey-Abteilung des TSV Erding ein, die am Freitag, 20. Januar, um 19 Uhr in der Erdinger Eissporthalle ein Benefizspiel zwischen dem Oberligisten Erding Gladiators und dem Zweitligisten Starbulls Rosenheim veranstaltet. Der komplette Erlös wird der Aktion "Hilfe für Kathi" zugute kommen. Das Eröffnungsbully wird Erdings Bürgermeister Max Gotz vornehmen, der auch Schirmherr der Aktion "Hilfe für Kathi" ist.
Kathi hat vier Geschwister, ihre drei Brüder spielen beim TSV Erding Eishockey. Mama Karin war viele Jahre als ehrenamtliche Helferin im Verein tätig, und kennt aus dieser Zeit noch den damaligen Nachwuchstrainer und jetzigen Starbulls Coach Franz Steer. Er hat, nach kurzer Absprache mit dem Rosenheimer Vorstand, sehr schnell für das Benefizspiel zugesagt.
Eigens für die Partie sind für beide Teams spezielle Trikots angefertigt worden, die Kosten dafür hat spontan Georg Scharl, Inhaber der gleichnamigen Dorfener Bauträgergesellschaft, übernommen. Diese Trikots werden in den Tagen nach der Partie im Internet versteigert, der Erlös fließt ebenfalls der Aktion zu. Auch ist geplant noch einige andere Trikots im Internet anzubieten. Zusagen von Trikotspenden hat die Eishockeyabteilung bereits von Viona Harrer, Dimitri Pätzold und Felix Schütz erhalten.
Das außergewöhnlichste Exponat hat zweifellos Christine Theiss spendiert. Die mehrfache Kickbox-Weltmeisterin aus München stellt das Outfit zur Verfügung, das sie bei ihrem jüngsten WM-Kampf gegen die Tschechin Martina Müllerova getragen hatte. Die promovierte Ärztin, die bereits seit Jahren typisiert ist, hat nach einer Anfrage keine Sekunde gezögert und sich von diesem seltenen Erinnerungsstück getrennt. Gerne wäre sie auch als Zuschauerin zum Spiel gekommen, doch nimmt sie zu dieser Zeit noch an der Fulda-Challenge in Yukon (Kanada) teil, einem harten Extremsport-Zehnkampf unweit von Alaska, bei bis zu Minus 40 Grad Celsius. "Das wird zwar hart, aber der Kampf von Kathi ist ungleich härter", sagt Theiss. "Und ich drücke ihr von ganzem Herzen die Daumen, dass sie ihn gewinnt."
Wolfgang Krzizok