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Dienstag, 24. Januar 2012

Seidenberg bei Obama: Bestens aufgelegter Präsident leistet sich kleinen Fauxpas

US-Präsident Barack Obama ist verärgert über den Tarifstreit in der NHL.
Foto: imago

Barack Obama die Hand zu schütteln, ist nur wenigen Deutschen vergönnt. Eishockey-Profi Dennis Seidenberg hatte am Montag die Ehre, als der US-Präsident die Boston Bruins ins Weiße Haus einlud, um zur NHL-Meisterschaft zu gratulieren. Dabei dichtete Obama Seidenberg einen Sohn an - der hat jedoch zwei Töchter.

Seidenberg nahm's mit Humor und als er seiner Ehefrau Rebecca am Telefon davon erzählte, konnte auch die nur herzlich lachen. Seit zweieinhalb Jahren sind beide verheiratet, haben zwei Töchter. Story ist drei Jahre alt, Noah ein Jahr - und ausgerechnet die kleinste Seidenberg wurde dem mächtigsten Mann der Welt zum Verhängnis. In seiner Rede ging Obama unter anderem darauf ein, wie die Bruins-Profis ihren jeweiligen Tag mit dem Stanley Cup verbracht haben. Er zählte auf, dass Trainer Claude Julien seine Tochter ihr Morgen-Müsli aus der bedeutendsten Eishockey-Trophäe der Welt essen ließ - "that's pretty cool" - und verkündete anschließend, dass "Dennis Seidenberg sogar seinen Sohn darin getauft hat." Milan Lucic, der direkt hinter Obama stand, bemerkte den Fauxpass umgehend, drehte sich lachend zu Seidenberg um, der seinen Platz in der dritten und letzten Reihe des Podiums hatte. "Dass er mir einen Sohn angedichtet hat, war zwar peinlich, aber ansonsten fand ich's cool, dass er mich erwähnt hat". meinte Seidenberg.


Obamas beste Sprüche beim Empfang der Boston Bruins (5 Einträge)

 

Dennoch empfand er den Besuch als "sehr schöne Erfahrung". Vor allem, so der 30-Jährige, sei es interessant gewesen, zu sehen, "wie viele Sicherheits-Checks wir passieren mussten." Ausweiskontrolle, Spürhund, Metalldetektor - dreimal wurden die Spieler intensiv kontrolliert, ehe sie das Gebäude betreten durften. Ein Sicherheitsbeauftragter führte das Team durch die offiziellen Räume im ersten und zweiten Stock, wo neben vielen Gemälden auch das jeweilige Geschirr der ehemaligen US-Präsidenten zu sehen ist. Obama, so erfuhren die Profis, wohnt in der dritten und vierten Etage. Ein Blick ins Oval Office war nicht gestattet, dafür durften sie das Privatkino des Präsidenten begutachten.

Höhepunkt des zweieinhalbstündigen Aufeinhaltes war der persönliche Handshake, den Obama jedem Teammitglied zusammen mit einem "How are you" gab. Tim Thomas konnte er nicht nach seinem Befinden befragen. Der Bruins-Torhüter verzichtete auf den Empfang, begründete dies in einer Pressemitteilung unter anderem mit seinem Glauben dass "die Regierung zu mächtig geworden ist, die Rechte, Freiheiten und Besitztümer der Leute bedroht. Dies ist genau der Gegensatz zur Constitution und den Visionen unserer Gründerväter von einer Regierung", so Thomas, der neben Steve Kämpfer der einzige Amerikaner im Team ist. Obama hatte ihn in seiner Rede herausgestellt - unter anderem, weil Thomas als zweiter Amerikaner der NHL-Geschichte zum MVP der Finalserie gewählt wurde.

"Wir sind enttäuscht, dass Tim sich entschieden hat, nicht dabei zu sein. Seine Ansichten spiegeln ganz sicher nicht die der Bruins wider", betonte Manager Cam Neely.

Heiko Oldörp

Die Boston Bruins im Weißen Haus (5 Einträge)

 

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Notizen

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  • Maximilian Eisenmenger (26) kehrt in die schwedische Top-Liga SHL zurück. Der deutsche Nationalstürmer, der erst im Februar aus Timrå zum finnischen Erstligisten TPS Turku gewechselt war und dort bei 16 Einsätzen ohne Punkt blieb, wechselt zur neuen Saison zum Viertelfinalisten Malmö Redhawks.
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  • Die Eispiraten Crimmitschau haben das Ziel ihrer Crowdfunding-Kampagne mit einer bereits gesammelten Summe von 173.000 Euro übertroffen. Dies teilte der DEL2-Club am Mittwochnachmittag mit. Als Ziel waren 120.000 Euro ausgegeben worden, um den Eigenanteil an der benötigten Flexbande zu finanzieren.
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  • Die Tölzer Löwen haben Nachwuchstalent Kilian Kathan mit einem Zwei-Jahres-Vertrag ausgestattet. Der 18-Jährige kam im Vorjahr zu 15 Oberliga-Spielen (ein Tor).
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  • Der 20-jährige Torhüter Michael Karg (ein DEL2-Einsatz) verlässt den ESV Kaufbeuren.
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  • Tschechien hat bei der Frauen-WM in Ceske Budejovice eine Medaille verpasst. Im Bronzespiel gegen Finnland verspielten die Gastgeberinnen eine 3:0-Führung nach 31 Minuten. Elisa Holopainen glich im dritten Drittel per Doppelpack aus, Jenniina Nylund erzielte in der Overtime das 4:3 für Finnland.
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