Rob Zepp führte das DEB-Team zum zweiten Shutout-Sieg in Folge.
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Statistiken wurden gewälzt, Bücher gesucht - ist die Leistung von Rob Zepp "nur" historisch oder doch einmalig!? Zwei Shutouts hintereinander bei einer WM sind für einen deutschen Goalie zwar historisch, aber dann doch keine einmalige Leistung: 1936 bei Olympia in Garmisch - Olympia galt damals zugleich auch als WM - gelang dies schon einmal. Auf ein 3:0 gegen Italien folgte ein 2:0 gegen die Schweiz. Und davor gelang das Kunststück einer deutschen Mannschaft übrigens auch bereits 1934 und 1933 bei der WM.
Doch egal ob nun einmalig oder historisch - Zepp führte das deutsche Team mit zwei Shutouts zu zwei 2:0-Siegen hintereinander - und damit mit Blickrichtung Viertelfinale. "Das Viertelfinale war von vornherein unser Ziel", meinte Verteidiger Torsten Ankert nach dem hart erkämpften Erfolg gegen Lettland mit einem Lachen. Und damit unterschied sich seine Aussage von vielen anderen an diesem Abend. Denn der Tenor ansonsten war klar und wurde von Andre Rankel auf den Punkt gebracht: "Es bleibt für uns alles beim Alten: Wir schauen von Spiel zu Spiel und rechnen nicht zu viel rum." So oder so ähnlich hörte sich das bei fast jedem Spieler an, Rechenbeispiele Richtung Viertelfinale werden noch nicht aufgemacht. "Wir schauen auf uns und versuchen unsere Spiele zu gewinnen. Und dann schauen wir, wohin uns das führt", so Verteidiger Christian Ehrhoff.
Das Match gegen die Letten war ein echter Abnutzungskampf - mit einer starken Defensive, einem soliden Goalie und einem "Opfer". Stürmer Philip Gogulla zog sich eine Platzwunde im Gesicht zu, außerdem wurden zwei Zähne in Mitleidenschaft gezogen. Sein Einsatz gegen die USA erscheint aber möglich. "Es war ein hart umkämpftes Match, wohl das physischste Spiel der bisherigen WM für uns", erkannte demnach auch Bundestrainer Pat Cortina. "Aber es ging für beide Teams auch um sehr viel." Bereits am Sonntag um 15.15 Uhr geht es für die DEB-Auswahl nun gegen die USA weiter. "Ich hoffe, wir haben noch genügend Energie", sagt Pat Cortina. Und Rob Zepp könnte dann tatsächlich etwas einmaliges schaffen - denn drei Shutouts hintereinander hat noch kein deutscher Goalie jemals bei einer WM geschafft. Wenn er denn überhaupt im Tor steht. "Das wird eine harte Entscheidung", sagt Cortina. "Es ist schwer, ihn nach zwei Shutouts aus dem Tor zu nehmen."
Sebastian Groß/Tobias Welck